Je mehr die Digitalisierung voranschreitet, um so wichtiger werden Sicherheitskontrollen, mit denen sich Menschen an Computern ausweisen können. Fingerabdrücke sind dazu bisher die gängigste Methode. Sie lassen sich jedoch durch Abdruckspuren etwa von Trinkgläsern oder durch Fotos fälschen, sagt der Salzburger
Computerwissenschafter, Andreas Uhl: „Bei einer Rede ist das etwa mit der EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen gemacht worden. Der Chaos-Computerclub hat ihren Finger fotografiert und daraus ihren Fingerabdruck gemacht worden“.
Fälschungen kaum möglich
Die Salzburger Wissenschafter setzen daher nun auf Blutgefäße an den Händen, die bei jedem Menschen einzigartig sind. Deren Muster lässt sich nur durch Infrarotlicht aus nächster Nähe sichtbar machen. Die Gruppe um Andreas Uhl entwickelt nun Sensoren, die das Muster der Blutgefäße in der Hand abbilden. Infrarotlicht wird im Blutfarbstoff Hämoglobin in den Venen absorbiert. Sie erscheinen als dunkles Netzgeflecht. Fälschungen durch Fotografien aus großer Entfernung, Gummiattrappen oder auch Massenüberwachung sind damit unmöglich.
Ihre Forschungsergebnisse stellen die Salzburger Informatiker online frei zur Verfügung, um die Entwicklung neuer Sicherheitssysteme zu fördern und gegenüber asiatischen Konzernen technologisch nicht ins Hintertreffen zu geraten, sagt Uhl.
Ein Scan der Blutgefäße in den Augen wird sich nach Meinung der Salzburger Forscher nicht durchsetzen. Das sieht man zwar oft in Science Fiction Filmen, aber Menschen lassen sich nun einmal nicht gerne in die Augen leuchten.
Salzburger Computerwissenschafter entwickeln derzeit fälschungssichere Alternativen für biometrische Zugangssysteme. Herkömmliche Systeme, die Fingerabdrücke nutzen, lassen sich nämlich leicht überlisten.