Tödliche Schüsse in Salzburg-Lehen
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Chronik

Mordanklage nach Bluttat in Salzburg-Lehen

Nach der Bluttat mit einem Toten und einem Schwerverletzten vor einem Cafe in Salzburg-Lehen im Juni 2019 hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Ein 32-Jähriger muss sich wegen Mordverdachts verantworten. Auch ein zweiter Mann ist angeklagt.

Es sei Notwehr gewesen – er habe sich bedroht gefühlt und niemanden töten wollen: So verantwortete sich der 32-jährige Hauptverdächtige bei der Tatrekonstruktion. Der Albaner soll am 4. Juni 2019 vor dem Lokal an der Ignaz-Harrer-Straße in Lehen einen 46-jährigen Bosnier erschossen haben. Tatwaffe war eine Glock-Pistole Kaliber 9 Millimeter.

Grund für die Bluttat war laut Anklage eine Auseinandersetzung mit dem 24-jährigen Sohn des Opfers. Worum es dabei gegangen ist, ist nach wie vor unklar. Nach einer Ohrfeige vom Tatverdächtigen jedenfalls soll der 24-Jährige seinen Vater um Hilfe gebeten haben.

Mit Pistole aus Tasche eines Bekannten geschossen

Im Schanigarten des Cafes auf dem Gehsteig soll der 32-jährige laut Staatsanwaltschaft dann aus der Umhängetasche eines 34-jährigen Bekannten eine Pistole gezogen und einen Schuss abgegeben haben. Das Projektil traf den 46-jährigen Bosnier in der Brust. Der Mann starb noch an Ort und Stelle. Ein zweiter Schuss traf den Sohn im Oberschenkel – er wurde schwer verletzt, überlebte aber. Der mutmaßliche Täter und der Bekannte flohen.

Etwas mehr als zwei Wochen nach der Tat wurde der mutmaßliche Komplize in Wien gefasst, der 32-jährige Hauptangeklagte dann im September in Düsseldorf. Der Zweitangeklagte bestritt eine Mittäterschaft bisher. Er gab an, mit der ganzen Sache nichts zu tun zu haben. Er habe nur gesehen, wie eine dritte Person dem Schützen eine Waffe gegeben habe. Die Waffe stamme nicht von ihm, beteuerte der 34-Jährige. Die Anklage wegen Mordes, Mordversuchs und Beitragstäterschaft gegen die beiden Albaner ist noch nicht rechtskräftig.