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Wissenschaft

Schützenswerte Biotope: Wer macht Aufzeichnungen?

In Salzburg gibt es einen Konflikt um schützenswerte Biotope. Es gibt Aufzeichnungen, die vor 30 Jahren begonnen wurden, aktuelle Datenerhebungen wurden aber vor rund drei Jahren vom Land gestoppt. Die Begründung sei, dass die Daten nicht verlässlich sind. Das sehen Kritiker anders.

Man kann nur die Biotope schützen, die bekannt sind, sagen die Befürworter der Aufzeichnungen. Vor sieben Jahren ist mit der Aktualisierung aller zum Teil mehrere Jahrzehnte alter Biotopkartierungen in den Gemeinden begonnen worden. Seit rund drei Jahren gibt es aber keine Kartierungen mehr. Die Begründung dafür sei, dass die seit dem Jahr 2013 erhobenen Daten aus dem Flach- und Tennengau unverlässlich seien. Außerdem sei die Systematik schlecht, so ein Sprecher von Naturschutzlandesrätin Maria Hutter (ÖVP).

„Leichter, naturgeschützte Bereiche zu überbauen“

Aktuelle Daten seien jedoch dringend notwendig, kritisierte SPÖ-Naturschutzsprecherin Karin Dollinger. Durch diese „Schwammigkeit“ mache man es natürlich auch leichter, naturgeschützte Bereiche zu überbauen, weil man es nicht so genau wisse und die Kartierungen alt seien.

„Schutz muss auch fachlich passen“

Landwirte haben sich immer wieder gegen Biotopkartierungen gewehrt, weil sie die Nutzung ihrer Flächen eingeschränkt sahen. Es müsse Rechtssicherheit geben, so Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger. „Ich gehe davon aus, wenn die Treffsicherheit wieder passt, werden die Biotopkartierungen weitergehen.“ Es sei sehr einfach, wenn jeder sagt, etwas sei schützenswert – es müsse auch fachlich passen, so Quehenberger.

Die Aufzeichnung der Biotope müsse rasch fortgesetzt werden, verlangte auch Landesumweltanwältin Gishild Schaufler, weil man das, was man nicht kennt, auch nicht schützen könne.