Dorothea Schmidtkunz ist seit mehr als 20 Jahren im Geschäft. Die Sportwissenschafterin leitet die Schwimmschule Salzburg. Immer schon sei es schwierig gewesen, in der Stadt geeignete Becken und Bahnen für die Schwimmausbildung zu bekommen.
„60 Mio. Steuergeld und kein Trainingsbecken“
Dass beim Neubau des Paracelsus-Bades von Politikern und Architekten nicht an den Schwimmunterricht gedacht worden sei, das können freiberufliche Trainer und Schwimmlehrer sowie die Fachleute bei Sportvereinen nicht verstehen. Schmidtkunz schildert die Stimmung: „Man hat 60 Millionen Euro aus Steuergeld in die Hand genommen und war nicht fähig, ein Ausbildungsbecken zu bauen.“
Das Bad sei immer als Familienbad samt Kurbetrieb und „nie als Ausbildungsbad“ geplant gewesen, heißt es dazu aus dem Büro des auch für Sport ressortzuständigen Vizebürgermeisters Bernhard Auinger (SPÖ). Deshalb gebe es auch kein Ausbildungsbecken.
Leitung des Bades will keine Privaten
Im Paracelsus-Bad will man reagieren und ab Mai selbst Kurse mit hauseigenen Mitarbeitern anbieten, sagt der technische Leiter Sönke Henningsen: „Wir wollen auch selbst entscheiden dürfen, wie Schwimmkurse aufgebaut sein sollen. Da haben wir zwei, drei Kräfte bei uns im Haus. Und die stehen schon in den Startlöchern.“
Auf die Frage, warum keine Schwimmschulen von außerhalb im Paracelsus-Bad zum Zug kommen sollen, betont Henningsen, in der Schwimmausbildung sei „eine gewisse Qualität die Voraussetzung“. Und dass diese bei privaten Kursen „nicht immer gewährleistet“ sei.
Heftige Reaktion der Schwimmschule
Trainerin und Sportpsychologin Dorothea Schmidtkunz sagt zur Einschätzung des Schwimmbad-Managers: „Im Gegensatz zu Bademeistern haben wir eine akademische und professionelle Ausbildung. Unsere Schwimmschule Salzburg unterrichtet seit 20 Jahren auf akademischem Niveau und entspricht dazu noch pädagogisch den hohen Kriterien des Salzburger Kinderbetreuungsgesetzes.“