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Umwelt

Klimawandel lässt Wälder wachsen

Der Klimawandel lässt die heimischen Wälder wachsen. Das bestätigen die Experten der Landesforstdirektion. Während steigende Temperaturen einerseits Gletscher schmelzen lassen, führen sie andererseits dazu, dass die Waldgrenze immer höher wandert.

Die bundesweiten Waldinventurdaten vom Oktober 2019 bestätigen, dass die Holzvorräte in Österreich einen Höchststand erreicht haben. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Hochgebirge ab etwa 1.800 Meter Seehöhe wächst der Wald massiv – in ganz Österreich hat sich die Waldfläche innerhalb von zehn Jahren um 13.000 Hektar vergrößert, sagt Forstdirektor in der Landwirtschaftskammer Franz Lanschützer.

„Fürs Gebirge bedeutet der Klimawandel verlängerte Triebszeit und dadurch verbessertes Wachstum. Manche Waldbesitzer unterschätzen, um wieviel Holz derzeit mehr wächst als vor 30, 40 oder 50 Jahren.“

Heute um 20 Prozent mehr Wald als in den 1960er-Jahren

Im Vergleich zu den 1960er Jahren gibt es heute um 20 Prozent mehr Wald. Eine Erderwärmung um ein Grad lässt die Waldgrenze um 300 Meter Seehöhe nach oben wandern. „Die Waldgrenze verschiebt sich also nach oben und das bedeutet aus unserer Sicht, dass die Waldfläche eher zunehmen wird und wir eher nur in den tieferen Lagen einen Baumartenwechsel haben werden“, erklärt Lanschützer.

Konkret bedeutet dies Tannen und Laubhölzer unten, im Hochgebirge hingegen zunehmend Fichten. Das wärmere Wetter verlängert die Vegetationszeit in den Wäldern jedes Jahr um zwei bis drei Wochen.

Schädlinge müssen rechtzeitig bekämpft werden

Daraus ergeben sich zwei wesentliche Herausforderungen für die Waldbesitzer: Zum einen geht es darum, ein ausuferndes Wachstum und damit ein Zuwachsen der Weideflächen zu verhindern. Und andererseits gilt es, Schädlinge rechtzeitig zu bekämpfen. Denn wärmere Temperaturen begünstigen das Überleben von Waldschädlingen in Hochgebirgslagen.