Pflege
ORF.at/Birgit Hajek
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Gesundheit

Ausbildung für pflegende Angehörige

Mit einer Grundausbildung für pflegende Angehörige will das Salzburger Hilfswerk den massiven Mangel an Pflegepersonal lindern. Der weitaus größte Teil der Bezieher von Pflegegeld werde nämlich nicht in Pflege- oder Seniorenheimen betreut, sondern zu Hause.

Das betont Christian Struber, Präsident des Salzburger Hilfswerks. Jeder, der daheim einen oder eine Angehörige pflegt oder betreut, kann bei der Ausbildung in der Pflegeakademie des Hilfswerks in Puch-Urstein mitmachen. Sie ist in Modulen aufgebaut und soll eine Art Grundausbildung für pflegende Angehörige sein.

„Es geht zum Beispiel darum, wie man Stolperfallen für ältere Menschen erkennt, wie man Hilfsmittel im Alltag verwenden kann, worauf man beim Essen und Trinken bei älteren Menschen achten muss, aber zum Beispiel auch darum, wie man zum Beispiel auf beginnende Demenz reagiert und worauf man dabei achten muss“, erläutert Hilfswerk-Präsident Christian Struber.

„Großteil der Pflegegeld-Bezieher wird zu Hause betreut“

Wie wichtig die Rolle von pflegenden Angehörigen auch in Salzburg ist, lasse sich an Zahlen leicht ablesen, betont Struber. „Im Bundesland Salzburg beziehen derzeit 26.000 Menschen Pflegegeld. Von ihnen sind aber nur 5.000 in stationären Einrichtungen wie Pflege- und Altenheimen untergebracht. 21.000 Pflegegeld-Bezieher, also der weitaus größte Teil, werden von Angehörigen zu Hause betreut.“

Ein erstes Basismodul im Herbst 2019 mit etwa 20 Teilnehmern habe sich bewährt, sagt Struber. Daher soll schon demnächst ein weiteres folgen. Vorkenntnisse sind für die Teilnahme nicht nötig. Lediglich das erste Modul kostet pro Teilnehmer 20 Euro, alle weiteren sind kostenlos. Hilfswerk-Präsident Struber hofft auf reges Interesse. Langfristig könnte durch ein derartiges Angebot sogar die ganze Pflegeproblematik zumindest etwas entschärft werden, hofft der Hilfswerk-Präsident.

„Hoffen, dass einige dauerhaft in der Pflege bleiben“

„Da sind dann vielleicht auch Menschen dabei, die sich – wenn sie ihren Angehörigen nicht mehr pflegen müssen – dazu entschließen, trotzdem in der Pflege zu bleiben und dafür dann auch eine fundierte Ausbildung absolvieren. Das ist ein Ziel, das wir mit unserem Angebot auch verfolgen“, sagt Struber. Der nächste Kurs für pflegende Angehörige beginnt Anfang März.