Bei der Berufsstarterbörse beobachten mit Schutzbrillen ausgerüstete Schüler das Schweißen einer sogenannten I-Naht.
dpa/Rainer Jensen
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Wirtschaft

Bilanz zu Zwölf-Stunden-Tag

Eineinhalb Jahre nachdem die türkis-blaue Regierung den Zwölf-Stunden-Tag beschlossen hat, ziehen Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer Bilanz. Für die Arbeitnehmervertreter sind Betriebsräte in Zeiten des Zwölf-Stunden-Tages unverzichtbar. Die Wirtschaftskammer hingegen zieht eine positive Bilanz.

Hunderte Salzburger Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter mehrerer Fraktionen nahmen 2018 an den großen Demonstrationen in Wien gegen den Zwölf-Stunden-Tag teil und bekundeten ihren Unmut auch immer wieder in Salzburg. Ihr Tenor, zwölf Stunden täglich und 60 Stunden pro Woche könne nicht gearbeitet werden, noch dazu ohne Zuschläge.

AK: Bei zwei Drittel der Anfragen betreffen Arbeitszeit

Laut Arbeiterkammer habe man seit der Einführung des Zwölf-Stunden-Tages gesehen, wie sehr sich die Arbeitsbedingungen der Angestellten zwischen betriebsrätlich organisierten Unternehmen und zwischen Firmen ohne Betriebsrat unterscheiden.

„Zwei Drittel aller Anfragen in der Arbeiterkammer betreffen das Arbeitszeitgesetz, das zeigt, dass es ein wichtiges Thema ist. Ein Arbeitszeitgesetz ist ein Schutzgesetz, darum war es uns 2018 so wichtig, aufzuzeigen, welche Ursachen es haben kann, wenn man die Sozialpartnerschaft in den Hintergrund drängt und das Machtverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dem freien Spiel überlässt“, sagt der Arbeiterkammerpräsident Peter Eder. Ziel der AK ist es daher auch, Betriebsräte in Unternehmen, wo es sie bisher noch nicht gibt zu installieren.

WK: Zwei Drittel der Arbeiter zufrieden mit Zeiteinteilung

Bei der Wirtschaftskammer zieht man eine positive Bilanz zum Zwölf-Stundentag. Die Einführung sei notwendig gewesen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Die neue Regelung werde maßvoll eingesetzt, sagt der Arbeits- und Sozialrechtsexperte Lorenz Huber von der Wirtschaftskammer Salzburg. Eine Umfrage der Wirtschaftskammer ergab, dass zwei Drittel mit ihrer Arbeitszeiteinteilung zufrieden seien.

Bilanz zu Zwölf-Stunden-Tag

Vor eineinhalb Jahren hat die damalige türkis-blaue Regierung den Zwölf-Stunden-Tag beschlossen. Jetzt ziehen sowohl Belegschafts- als auch Wirtschaftsvertreter Bilanz.