Die Bilderwelt des Messias ist surrealistisch
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Kultur

Auftakt zur Mozartwoche mit „Messias“

Am Donnerstag startet die diesjährige Mozartwoche der Stiftung Mozarteum mit einem Eröffnungskonzert. Am Abend hat das erste szenische Projekt – Händels „Messias“ – im Haus für Mozart Premiere. Bis 2. Februar stehen 47 Veranstaltungen auf dem Programm.

Für den künstlerischen Leiter, Rolando Villazon, ist es die dritte Mozartwoche, die er geplant hat. Mit dem Wunsch, ausschließlich Musik von Wolfgang Amadeus Mozart zu spielen, ist Villazon im Jahr 2017 als Intendant angetreten. Das beinhaltet für ihn aber auch Bearbeitungen Mozarts, die im Original von anderen Komponisten stammen.

Rolando Villazon
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Zum dritten Mal plante Rolando Villazon das Programm für die Mozartwoche

Händels „Messias“ als Eröffnungswerk

Dazu gehört Georg Friedrich Händels „Messias“. Dafür hat Mozart besonders die Bläserstimmen bearbeitet und zum Teil neu komponiert. Händels „Messias“ wird am Donnerstag am Eröffnungsabend der Mozartwoche erklingen. Weil Intendant Rolando Villazon diese Woche ganz dem berühmtesten Sohn der Stadt widmet, wird die Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart gespielt. Bildermagier Robert Wilson führt Regie im Haus für Mozart, die musikalische Umsetzung liegt bei Marc Minkowski und seinen Les Musiciens du Louvre.

„Messias“ als Eröffnungswerk der Mozartwoche

Am Donnerstag startet die diesjährige Mozartwoche mit dem ersten szenischen Projekt – Händels „Messias".

Bilderwelt im Messias ist surrealistisch

In „Messias“ purzelt ein Austronaut verwundert aus dem Weltall, ein Kopfloser, der seine Languste an der Leine führt – die Bilderwelt des Robert Wilson erinnert an die Malerei der Surrealisten, die Frage nach dem Sinn hat keinen Sinn. „Die Raupe in Alice in Wonderland sagt zu Alice, alles, was du dir vorstellen kannst, stimmt. Und so ist es für mich mit diesem Mozart auch, es ist für mich so befreiend, weil es so abstrakt ist, das gibt Zeit zu denken“, sagte Regisseur Wilson.

Händels Messias ist das Eröffnungskonzert bei der heurigen Mozartwoche
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In „Messias“ purzelt ein Austronaut verwundert aus dem Weltall

Im Oratorium wird keine Geschichte erzählt, der Regisseur kann seiner Phantasie freien Lauf lassen. „Das Wichtigste, ob man eine Geschichte zu erzählen hat oder nicht, ist doch die Frage, kann ich Musik hören? Ich kann so oft die Musik in der Oper oder im Konzert nicht hören, weil rundherum so viel los ist“, sagt Wilson.

Regisseur will Musik Raum geben

Wilson will der Musik viel Raum geben und das in einem graphischen Bühnenbild. Marc Minkowski dirigiert seine Musiciaens du Louvre. „Der Messias ist ein Stück, das Händel in London komponiert hat, um die Oper zu ersetzen. Er hat es eher für Meditationen geschrieben als für Aktionen“, sagt Dirigent Marc Minkowski.

Dirigent: In Messias sind Lieblingskomponisten vereint

Minkowski gilt als Mozartspezialiast und dirigierte bereits knapp 40 Händelopern. In der Mozartbearbeitung von Händels Messias sind also seine Lieblingskomponisten vereint. „Es gibt so viele interessante Details, es ist, als hätten Monet oder van Gogh die Mona Lisa noch einmal überarbeitet.“

Kompositionen für Bläser als Schwerpunkt

Das szenische Projekt „Punkitititi“ im Salzburger Marionettentheater leitet Doug Fitch, im Landestheater Salzburg inszeniert Intendant Villazon selbst sieben Dramolette mit Musik von Mozart unter dem Titel „Mozart moves“. Im Konzertprogramm liegt der Schwerpunkt auf Mozarts Kompositionen für Holz- und Blechbläser. Einige besondere Events runden das Programm ab – so wird es eine „Loteria Mozartiana“ in der Argekultur genauso geben wie auch heuer wieder ein Geburtstagsständchen mit Mariachis, dargebracht von Villazon.