Zum Beschliefen – dem Durchsteigen – von Kaminen, um sie dabei von Pech und Ruß zu reinigen, kommt es für den Salzburger Rauchfangkehrer Johannes Schmitzberger nur noch fünf bis zehn Mal pro Jahr. Dabei zählt diese Form des Kehrens seit Ende November zu den Kaminkehrertätigkeiten, die ins immatriellen Kulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden.
Der anstrengende Weg durch den 300 Jahre alten Kaminschacht des Ölbrennerbauern in Wals-Siezenheim (Flachgau) im Ortsteil Käferheim ist nur mit einer speziellen Klettertechnik zu schaffen. „Mit dem Scher- oder Schultereisen werden dabei die Seiten von Glanzruß und Pech befreit, um Kaminbrände zu verhindern. Es ist eine aussterbende Arbeit, weil sich die Heizungstechnik verändert, aber wir bewahren diese alte Tradition weiter“, sagt Schmitzberger.
UNESCO zeichnet jahrhundertealtes Handwerk aus
Der Ölbrennerbauer, Johann Irlacher, aus Käferheim legt Wert auf die gründliche Reinigung seines jahrhundertealten Rauchfangs, „weil doch offenes Feuer in den Kamin kommt und ich so beruhigt sein kann.“ ==
Seit 1550 gibt es Rauchfangkehrer in Salzburg. Heute sind es im ganzen Bundesland 38 Betriebe. Mit den neuen Heizungstechniken sei der Beruf aber auch ein sehr technischer geworden, sagt Innungsmeister Kurt Pletschacher. Dass es im Neuen Jahr Glück bringen soll, wenn man einem Rauchfangkehrer begegnet und dabei an seinem Jackenknopf dreht, fand allerdings keine Aufnahme in die Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes.
Kaminkehren ins immaterielle Kulturerbe aufgenommen
Handwerkliche Techniken wie die Rauchfangkehrer-Arbeiten des Beschliefens oder kontrollierten Ausbrennens, die bis ins Mittelalter zurückreichen, sind seit November im Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO zu finden.