Rauchfangkehrer beim Beschliefen
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Kultur

Kaminkehren als immaterielles Kulturerbe

Seit 2019 zählen die Arbeiten der Salzburger Rauchfangkehrer wie das Kehren, Beschliefen und kontrollierte Ausbrennen von Kaminen zum immatriellen Kulturerbe. Jetzt zum Jahreswechsel ist die Zunft bei vielen aber auch als Glücksbringer besonders gefragt.

Zum Beschliefen – dem Durchsteigen – von Kaminen, um sie dabei von Pech und Ruß zu reinigen, kommt es für den Salzburger Rauchfangkehrer Johannes Schmitzberger nur noch fünf bis zehn Mal pro Jahr. Dabei zählt diese Form des Kehrens seit Ende November zu den Kaminkehrertätigkeiten, die ins immatriellen Kulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden.

Der anstrengende Weg durch den 300 Jahre alten Kaminschacht des Ölbrennerbauern in Wals-Siezenheim (Flachgau) im Ortsteil Käferheim ist nur mit einer speziellen Klettertechnik zu schaffen. „Mit dem Scher- oder Schultereisen werden dabei die Seiten von Glanzruß und Pech befreit, um Kaminbrände zu verhindern. Es ist eine aussterbende Arbeit, weil sich die Heizungstechnik verändert, aber wir bewahren diese alte Tradition weiter“, sagt Schmitzberger.

Rauchfangkehrer blickt aus Kamin
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Blick aus dem Kamin des Ölbrennerbauern in Wals-Siezenheim

UNESCO zeichnet jahrhundertealtes Handwerk aus

Der Ölbrennerbauer, Johann Irlacher, aus Käferheim legt Wert auf die gründliche Reinigung seines jahrhundertealten Rauchfangs, „weil doch offenes Feuer in den Kamin kommt und ich so beruhigt sein kann.“ ==

Seit 1550 gibt es Rauchfangkehrer in Salzburg. Heute sind es im ganzen Bundesland 38 Betriebe. Mit den neuen Heizungstechniken sei der Beruf aber auch ein sehr technischer geworden, sagt Innungsmeister Kurt Pletschacher. Dass es im Neuen Jahr Glück bringen soll, wenn man einem Rauchfangkehrer begegnet und dabei an seinem Jackenknopf dreht, fand allerdings keine Aufnahme in die Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes.

Kaminkehren ins immaterielle Kulturerbe aufgenommen

Handwerkliche Techniken wie die Rauchfangkehrer-Arbeiten des Beschliefens oder kontrollierten Ausbrennens, die bis ins Mittelalter zurückreichen, sind seit November im Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO zu finden.