Bergretter mit Suchhunden
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Chronik

Einsatzplus bringt Bergrettung in Geldnot

Zu gut 750 Einsätzen – um ein Zehntel mehr als noch im Vorjahr – mussten Salzburgs Bergretter 2019 ausrücken. Weil immer öfter Wintersportler zu retten sind, steigen aber nicht nur die Kosten für Material und Ausrüstung, sogar die eigentlichen Einsatzkosten, müssen die Retter immer öfter vor Gericht erstreiten.

Skitourengeher oder Snowboarder im Winter oder Kletterer und Bergsteiger im Sommer. Die Freiwilligen der Salzburger Bergrettung haben immer mehr zu tun. Zwar sind alle Männer und Frauen ehrenamtlich tätig, die Beschaffung von Material und Fahrzeugen erfordert pro Jahr landesweit rund zwei Millionen Euro.

Weil nur knapp ein Drittel davon durch öffentliche Förderungen abgedeckt ist, muss die Bergrettung an Geborgene 46 Euro pro Mann bzw. Frau und Einsatzstunde verrechnen. Bei längeren Suchaktionen kommen rasch einige tausend Euro zusammen. Und die müssten zunehmend vor Gericht eingeklagt werden, sagt der Landesleiter der Salzburger Bergrettung Balthasar Laireiter.

„Haben in allen Instanzen Recht bekommen“

„Wir haben einen Fall gehabt, der ist vom Stahlhaus nach Hause gefahren, hat keine Menschen verständigt. Sein Vater hat die Bergrettung alarmiert, dass der Sohn abgängig ist. Da haben wir die ganze Nacht durchgesucht. Und am Morgen hat der von München aus angerufen, er ist zuhause. Da haben wir eine Rechnung gestellt, der wollte nicht bezahlen. Wir haben geklagt und in allen Instanzen recht bekommen. Er musste schlussendlich nicht nur die Kosten des Einsatzes, sondern auch die Rechtsberatung für sich selbst und für uns bezahlen“, sagt Laireiter.

Ein Prozess werde aber nur geführt, wenn es nicht anders gehe, betont der Bergrettungschef. Für Förderer der Salzburger Bergrettung gebe es zudem eine eigene Bergekostenversicherung.