Pongauer Perchtenlauf
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Chronik

Das war das Volkskultur-Jahr 2019

In der Salzburger Volkskultur hat das Jahr 2019 tief winterlich begonnen und uns in weiterer Folge den kürzesten Almsommer seit Jahrzehnten beschert. Gefeiert wurde trotzdem von Jänner bis Dezember.

Die Goldegger Perchten eröffneten mit ihrem Lauf am ersten Tag des Jahres das Brauchtumsjahr 2019 und erwiesen bereits zum 25.Mal den Bewohnern ihre Referenz fürs neue Jahr.

Goldegger Perchten
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Die Goldegger Perchten zogen wieder von Haus zu Haus

Der Wunsch nach „Fried, Reim und G´sund“ stand auch beim großen Pongauer Perchtenlauf im Mittelpunkt, der bereits zum 60.Mal – diesmal in Altenmarkt – über die Bühne ging. Dabei gab es gleich mehrere Neuerungen, unter anderem auch einen neuen, jungen Perchtenobmann.

Dreikönigsreiter waren wieder hoch zu Ross unterwegs

Meter hoher Schnee und dichtes Schneetreiben konnten die Dreikönigsreiter in Annaberg-Lungötz auch im Jahr 2019 nicht abhalten, hoch zu Ross unterwegs zu sein. „Seit mittlerweile 70 Jahren sind wir beritten unterwegs, nur im ersten Jahr ist man zu Fuß gegangen. Dann kam die Idee, zu reiten, oder mit einer Kutsche zu fahren, um die lange Strecke leichter bewältigen zu können.“

Dreikönig-Reiter
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Auch meterhoher Schnee konnte sie nicht von der Ausübung ihres Brauches abhalten: Die Dreikönigsreiter in Annaberg-Lungötz

Beim Rupertigau-Preisschnalzen im Februar war der Schnee in Bergheim bereits weg, die „Wandergoaß´l“ ging beim größten Aperschnalzen erstmals nach 16 Jahren von Siezenheim nach Bayern. Im Mai 2019 erlebte der Kulturenstammtisch von Erwin Eder seine 50.Auflage. Allein in Salzburg leben Menschen aus 150 verschiedenen Staaten, und dieser Treffpunkt bringt sie über Brauchtum, Musik und Tanz zueinander.

„Woodstock der Blasmusik“: Philharmoniker als Schirmherr

Die siebente „Lange Nacht der Chöre“ brachte eine Uraufführung – eine neue Komposition, nämlich ein Lied aus salzburg, und wurde Teil der großen Chorsinfonie zum 70 Jahr-Jubiläum des österreichischen Chorverbandes.

Blasmusik-Festival am Residenzplatz
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Das Blasmusikfestival stieg wieder auf dem Residenzplatz

Das „Woodstock der Blasmusik“ stand 2019 unter der Schirmherrschaft eines Salzburgers: „Woodmaster“ Matthias Schorn – er ist Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker – gründete speziell dafür die „Woodstock Musikanten“:

Almen: Später Auftrieb, früher Abtrieb

In den Almsendungen mit dem Titel „Über d´Alma“ besuchen wir im Sommer Salzburger Almen, wie zum Beispiel die Tödlingalm am Hundstoa. Ob Hochalm oder Niederalm – allen gemeinsam ist ihnen, dass der Almsommer 2019 ein kurzer war, gekennzeichnet von einem späten Almauftrieb und einem frühen Almabtrieb.

Almsommer
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Der Almsommer 2019 war einer der kürzesten seit langer Zeit

„Wir konnten mit Ach und Krach Mitte Juni auftreiben. Aber es war mühsam, das Vieh hatte da wenig zu fressen. Nach 14 Tagen wurde es dann schön, dabei aber gleich so warm, dass es zu trocken war. Der beste Monat war heuer noch der August“, fasst Hans Gruber, Almbauer von der Tödlingalm, den heurigen Almsommer zusammen. So wurde auch die Almwirtschaft 2019 stark vom Klimawandel beeinflusst.

Federkielsticken jetzt immaterielles Weltkulturerbe

Herbert Pixner spielte erstmals gemeinsam mit den Berliner Symphonikern ein Konzert und begeisterte dabei im ausverkauften Festspielhaus die Besucher. Die Handwerkskunst des Federkielstickens wurde Ende November ins immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen. Die Salzburger Federkielsticker brachten zur Verleihung ein altes Stück aus ihrer Werkstatt nach Wien mit.

Federkielsticker
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Gehört jetzt zum Weltkulturerbe: Das Handwerk des Federkiel-Stickens

Ausgewählte Volkskultur wird auch 2020 wieder bei der Langen Nacht der Volksmusik im ORF Landesstudio Salzburg zu erleben sein.

Kürzester Almsommer seit Jahrzehnten

In der Salzburger Volkskultur hat das Jahr 2019 tief winterlich begonnen und uns in weiterer Folge den kürzesten Almsommer seit Jahrzehnten beschert. Gefeiert wurde trotzdem von Jänner bis Dezember.