Dunkle Wolken über einem Gebirge
APA/Barbara Gindl
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Chronik

„Glühwürmchen-Einsätze“ durch Stirnlampen

Vermeintliche Notsignale bescheren Bergrettern auch unnötige Einsätze. Wanderer und Tourengeher sind bei Dunkelheit mit Stirnlampen unterwegs. Ihr Leuchten deuten manche im Tal als Notsignale und verständigen die Rettungskräfte. Die Bergwacht im grenznahen Bayern spricht von „Glühwürmchen“-Einsätzen.

Der Berg – er lockt inzwischen das ganze Jahr, im Sommer und Herbst die Wanderer, im Winter und Frühjahr vor allem Tourengeher. Unterwegs sind die Bergfreunde nicht selten mit Stirnlampen. Und deren Licht werde oft auch im Tal wahrgenommen, schildert der Leiter der Bergwacht im bayerischen Chiemgau, Klaus Burger: „Es gibt viele Bürgerinnen und Bürger die sich sorgen machen und uns alarmieren wenn sie Lichtzeichen am Berg wahrnehmen. Wir beobachten das schon seit einigen Jahren, dass Lichtzeichen gemeldet werden die eigentlich keine Notzeichen sind.“

Moderne Stirnlampen leuchten sehr weit

Den Grund für das Phänomen ortet Burger in einer Mischung aus geänderten Freizeitgewohnheiten und technischem Fortschritt: „Heutzutage sind Stirnlampen so leistungsfähig und leuchten hunderte Meter ins Gelände. Außerdem gehen die Leute zu ungewöhnlichen Zeiten auf den Berg, etwa nach der Arbeit und brauchen dazu eben die Stirnlampe.“

Die Lichtsignale dieser Lampen könnten viele Bürger eben nicht unterscheiden von einem echten alpinen Notsignal, sagt Burger. Dieses besteht aus sechs Lichtzeichen, alle zehn Sekunden, insgesamt eine Minute lang. Danach sollte man eine Minute pausieren und das Signal wiederholen. Wer genau so ein Notsignal wahrnehme, solle die Bergwacht verständigen, um unnötige Einsätze zu vermeiden, so der Appell von Bergrettungschef Klaus Burger.