Christbaumplantage
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Landwirtschaft

Christbaumbauern trotzen Klimaextremen

Im Vorjahr war es die Trockenheit, heuer der viele Schnee im Jänner: Mit viel Mühe haben Christbaumbauern größere Ernteausfälle verhindern können. Um sich für die Zukunft abzusichern, setzen sie bei ihren Plantagen auf verschiedene Arten und Pflanzzeiten. Damit soll auch in Zukunft der Marktanteil an heimischen Bäumen hoch gehalten werden können.

Zehn Jahre dauert es im Schnitt bis ein Christbaum erntereif ist – zehn Jahre in denen viel passieren kann. Hagel im Frühjahr etwa oder Hitze und Trockenheit im Sommer. Besonders bei Setzlingen hat das im Vorjahr bei einzelnen Bauern im Flachgau zu Ausfällen von bis zu 70 Prozent gesorgt.

Heuer sorgte der viele Schnee im Jänner für Probleme, sagt der Abtenauer Christbaumzüchter Hans-Peter Gsenger: „Mehr als eineinhalb Meter Schnee lagen auf den Pflanzen. Von meinen 5.000 Bäumen haben vielleicht noch 500 herausgeschaut.“ Das hätten die Bäume noch vertragen, sagt Gsenger, „aber nachher mit dem Schneeschub – mit der Schneesetzung hat es mir 90 Prozent eingedrückt.“

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Christbaumplantage im Salzburger Lammertal (Tennengau)

Auf einer Plantage im Lammertal (Tennengau) konnten die Züchter einen Totalschaden mit viel Arbeitseinsatz noch verhindern. So ist es auch vielen anderen Christbaumzüchtern im Land gegangen, bestätigt Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger: „Konkrete Zahlen habe ich nicht, aber die Christbaumproduzenten haben sich massiv darum bemüht die Bäume zu retten und haben sie freigeschaufelt und entsprechend
kosmetisch hingebunden.“ Dennoch gab es viele Ausfälle, sagt Quehenberger: „Einen gewissen Ausfall gibt es in solchen Wintern, dessen ist man sich immer bewusst, aber wir hoffen, dass wir nicht immer solche Winter haben.“

Christbaumbauern kämpfen gegen Ernteausfälle

Um sich trotz der Wetterextreme für die Zukunft abzusichern, setzen die Salzburger Christbaumbauern bei ihren Plantagen auf verschiedene Arten und Pflanzzeiten.

Sortenvielfalt hält Schäden hintan

Um sich besser gegen Schäden durch Trockenheit, Schnee, Hagel oder Spätfrost abzusichern, setzen heimische Produzenten bei den Jungpflanzen seit geraumer Zeit verstärkt auf eine Durchmischung der Sorten, sagt Klaus Egger von der ARGE Salzburger Christbaum-Produzenten: „Der beliebteste Baum ist die Nordmanntanne, und da gibt es verschiedene Herkünfte.“ Dies treiben zu unterschiedlichen Zeiten aus, sagt Egger, „und dann kann man sagen die einen erwischt es und die anderen nicht. Da muss man ein bisschen taktisch arbeiten. Das ist eine Versicherung.“

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Drittel der Christbäume aus heimischer Produktion

In Salzburg werden pro Jahr 150.000 Christbäume verkauft – ein Drittel kommt von heimischen Produzenten. Den Rest liefern Züchter aus Ober- und Niederösterreich. Mit einem Engpass sei in den kommenden Jahren trotz der Wetterextreme nicht zu rechnen, versprechen die Christbaumzüchter.