Politik

Mitterpinzgau: Heftige Debatte über Kreisverkehr

In Maishofen (Pinzgau) sorgt ein geplanter Kreisverkehr für heftige Diskussionen. Die Gemeinde will dadurch die vierspurige Bundesstraße bei der Abzweigung ins Glemmtal entschärfen. In Saalbach-Hinterglemm (ebenfalls Pinzgau) befürchtet man mehr Rückstaus.

Bei einer Diskussionsveranstaltung haben Politiker, Anrainer und Unternehmer am Mittwochabend über das Verkehrsprojekt gestritten. Einigen konnte man sich nicht. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) will die Pläne noch einmal nachjustieren lassen.

Fronten klar verteilt

Vertreter von Gemeinde Maishofen und Land Salzburg sind für den Kreisverkehr. Widerstand kommt von Unternehmern, Anrainern und Bewohnern aus Viehhofen und Saalbach-Hinterglemm. Täglich fahren bis zu 6.000 Pkws auf der Glemmtaler Landesstraße. An Samstagen im Winter sind es bis zu 16.000.

Der Saalbacher Bürgermeister, Alois Hasenauer (ÖVP), erwartet durch einen Kreisverkehr im Saalachtal bei Maishofen einen Rückstau weit ins Glemmtal zurück: „Diese bestehende Lösung ist eine der wenigen, die wirklich einwandfrei funktioniert. Der Kreisverkehr wäre eine Verschlechterung für die ganze Region.“

Nur zur Anbindung von Gewerbegebiet?

Für Verkehrsplaner ist die neue Lösung vertretbar. An starken Verkehrstagen würde es zu maximal 26 Sekunden Wartezeit bei der Einfahrt in den Kreisverkehr kommen. Kritiker werfen der Gemeinde Maishofen vor, das Projekt vorrangig bauen zu wollen, um das Gewerbegebiet anbinden zu können. Das stimme nicht, sagt Bürgermeister Franz Eder (ÖVP): „Bei vielen Planungsschritten haben wir gesehen, dass man die Gefahren stark reduzieren kann, weil auch die Anfahrtsgeschwindigkeit der Autos in Richtung Glemmtal geringer wird.“

Die Diskussion wird sehr emotional geführt. Landesrat Schnöll kündigt an, den Kreisverkehr noch einmal überarbeiten zu lassen: „Wir prüfen das Projekt noch einmal.“

Baubeginn schon im Frühjahr

Eine Million Euro soll das Projekt kosten. 150.000 will die Gemeinde Maishofen zahlen, ein Drittel das Land. Den Rest wollen Betreiber des Gewerbegebietes beitragen. Schon im Frühjahr 2020 sei Baubeginn, heißt es aus Maishofen.