Politik

Kulturszene und Grüne kritisieren Budget

Scharfe Kritik an dem Montag von ÖVP, SPÖ und FPÖ beschlossenen Budget der Stadt Salzburg für 2020 kommt jetzt aus der Kulturszene und von der grünen Bürgerliste, die erstmals seit zwei Jahrzehnten nicht mitgestimmt hat.

Im Klimaschutz gebe es statt echter Maßnahmen nur Lippenbekenntnisse, so die Bürgerliste in einer Aussendung. Schwer enttäuscht vom beschlossenen Budget zeigt sich die freie Kulturszene der Stadt. Auch der unverhoffte Geldsegen durch Rückerstattungen des Bundes aus dem Pflegeregress für die Stadt Salzburg sorgt am Dienstag auch beim Dachverband der Salzburger Kulturstätten für Stirnrunzeln: „Ohne finanzielle Notlage und ohne inhaltliche Begründung hat uns die Stadt ihre Unterstützung von 37.500 auf 28.000 Euro zusammengestrichen“, zeigte sich der Geschäftsführer der Interessensvertretung, Thomas Randisek, enttäuscht. „Bei anderen Institutionen wurde auch nicht in dem Ausmaß valorisiert, wie es vom Amt empfohlen wurde. Dabei gibt es keinen Sparzwang.“

Randisek sieht in der gestrigen Entscheidung einen Prolog einer ÖVP-Kulturpolitik der Kürzungen, die zu seiner Enttäuschung auch von der SPÖ mitgetragen wurde – auch wenn die Sozialdemokratie behaupte, noch stärkere Kürzungen verhindert zu haben. Die nächste Hürde für die freie Kulturszene in der Stadt stehe auf jeden Fall schon an: Die Verhandlungen für eine Verlängerung der „mittelfristigen Fördervereinbarungen“ mit der Stadt mit rund einem Dutzend im Dachverband organisierten Mitgliedern.

„300.000-Euro-Klimafonds: 0,05 Prozent des Stadtbudgets“

„Wir haben in den Verhandlungen drei Millionen Euro für ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum Klimaschutz gefordert“, betonte Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller in einer Aussendung. Geworden seien es 300.000 Euro. Dabei hätten sich nach den Gemeinderatswahlen im Frühjahr ÖVP, SPÖ, Bürgerliste und die Liste Salz im Parteienübereinkommen für die nächsten Jahre zu einer aktiven Klima-, Umwelt- und Naturschutzpolitik bekannt.

„Zentrale Anliegen wie ein Klimaschutzbeauftragter für die Stadt oder ausreichend Budget für das Aktionspaket zu erneuerbaren Energien wurden einfach abgeblockt“, so Haller. Verbesserungen habe es nur in Teilbereichen gegeben. Als besonderen Affront sieht sie, dass Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) nach Abschluss der Verhandlungen mitteilte, dass für das Jahr 2020 Mehreinnahmen für die Stadt von 6,7 Millionen Euro zu erwarten seien – als Ausgleich des Bundes für den Wegfall des Pflegeregresses. „Hätte der Bürgermeister wirklich ein Interesse an aktiver Klimaschutzpolitik, so hätte er diese Mehreinnahmen locker in Klimaschutzmaßnahmen investieren können“, erklärte Haller.