Medikamente in Schublade; Apotheke Sujet; Landesapotheke Salzburg
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Gesundheit

Rechnungshof kritisiert Landesapotheke

Der Rechnungshof warnt in seinem am Freitag veröffentlichten Bericht über die Landesapotheke vor einer möglichen Patientengefährdung. Der Grund sind Engpässe bei einzelnen Medikamenten. Allein im Vorjahr gab es 870 Meldungen zu Lieferengpässen.

Insgesamt stellt der Rechnungshof der Landesapotheke ein Zeugnis aus, das von einer glatten Eins deutlich entfernt ist. Im Bericht ist die Rede davon, dass mit den Anbietern von Arzneimittel Preisverhandlungen geführt wurden, allerdings seien vergaberechtliche Bestimmungen nicht eingehalten worden.

Medikamenten-Engpässe führten zu Ersatztherapien

Sämtliche Aufträge seien unabhängig vom Auftragswert direkt und ohne Ausschreibung vergeben worden, kritisiert der Rechnungshof. Die Lieferengpässe bei einzelnen Medikamenten führten unter anderem dazu, dass diese kontingentiert werden mussten oder dass mit den behandelnden Ärzten Ersatztherapien vereinbart werden mussten. Gleichzeitig erhöhte sich das Beschaffungsvolumen für Medikamente in der Landesapotheke auf dem Areal des Landeskrankenhauses innerhalb von drei Jahren um 42 Prozent, in Tirol waren es nur 20 Prozent.

125 Seiten langer Bericht mit groben Mängeln

Bemängelt wird in diesem Bericht außerdem, dass in Salzburg im Gegensatz zur Landesapotheke in Innsbruck keine Korruptionsrisikoanalyse durchgeführt wurde. Bereits am Beginn des 125 Seiten starken Berichts finden sich folgende zwei Sätze: „Es war nicht feststellbar, welche Abteilung im Amt der Salzburger Landesregierung für diese Apotheke fachlich zuständig war. Die Beziehungen zwischen dem Land Salzburg und dem Apothekenbetrieb waren in wesentlichen Punkten nicht geregelt“.