Caroline Peters
Salzburger Festspiele/Reinhard Maximilian Werner
Salzburger Festspiele/Reinhard Maximilian Werner
Kultur

Jedermann: Caroline Peters ist neue Buhlschaft

Die deutsche Burgschauspielerin Caroline Peters wird 2020 zum 100-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ die Buhlschaft spielen. Die 48-Jährige ist seit 2004 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Sie zählt zu den prominentesten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum.

Caroline Peters ist die Jahrhundert-Buhlschaft. Das gaben die Salzburger Festspiele bei einer Präsentation Donnerstagmittag in Wien bekannt. 2016 und 2018 wurde Peters von der Fachzeitschrift „Theater heute“ als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet, im Vorjahr erhielt sie den „Nestroy“ als beste Schauspielerin für ihre Rollen in Simon Stones „Hotel Strindberg“. „Für mich liegt der Reiz des Jedermann-Abenteuers in der gesamten Geschichte. Dass seit 100 Jahren jedes Jahr dafür zusammengekommen wird, fasziniert mich. Dass Max Reinhardt 1920 etwas in Gang gesetzt hat, an dem ich heute direkt teilhaben kann, ist erstaunlich,“ sagte die neue Buhlschaft bei der Präsentation am Donnerstag.

Caroline Peters: Österreicherin des Jahres 2019

Derzeit ist Peters für den „Nestroy“ in ihrer Rolle als Medea am Wiener Burgtheater nominiert. Seit 2004 ist die 48-Jährige Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Die Premiere des Jedermann in Michael Sturmingers Inszenierung findet am 18. Juli 2020 statt. Peters wurde 2019 in der Kategorie Kulturerbe zur Österreicherin des Jahres gewählt.

Buhlschaft mit Krimi-Erfahrung

Peters hat in den vergangenen Jahren Rollen in Film, Fernsehen und Theater übernommen. In der Krimiserie Mord mit Aussicht wurde sie von 2008 bis 2014 als Kriminaloberkommissarin einem breiten TV-Publikum bekannt. Gefragt ist Peters für ihre temporeichen und präsenten Abbilder menschlicher Motive, laut Kritikern wechselt sie einfach und gerne von einfühlsamen Rollen hin zu furiosen Auftritten. Die Salzburger Festspiele sind für die 48-Jährige kein Neuland: 2005 trat sie in der Uraufführung von Rene Polleschs „Cappuccetto Rosso“ zum ersten Mal auf. 2006 war sie die Rosalie in Martin Kusejs Inszenierung von Johann Nestroys „Höllenangst“, im Vorjahr spielte sie in der Regie von Burkhard C. Kosminski eine mitten im Wahlkampf stehende engagierte Kleinstadt-Bürgermeisterin in Theresia Walsers Uraufführung „Die Empörten“.

Caroline Peters
Salzburger Festspiele/Heji Shin
Peters wurde in den vergangenen Jahren durch ihre Rolle als Kommissarin bekannt

Dritte Buhlschaft für Jedermann Moretti

Caroline Peters ist die dritte Buhlschaft für Moretti in seiner „Jedermann“-Zeit. Zwei Jahre lang stand Stefanie Reinsperger an seiner Seite, im Vorjahr übernahm Valery Tscheplanowa. Wie jede andere Schauspielerin hatte auch Tscheplanowa einen Einjahresvertrag, den sie aber nicht verlängert hat. An Tscheplanowa wird man sich unter anderem deswegen erinnern, weil sie die erste Buhlschaft gewesen ist, die eine Hose auf der Bühne trug – mehr dazu in: Buhlschaft erstmals in Hosen (salzburg.ORF.at; 17.7.2019).