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FC Liefering in schwerer Krise

Der FC Liefering, jahrelang Nachwuchs-Kaderschmiede für den FC Red Bull Salzburg, ist derzeit in einer schweren Krise. Seit einem Jahr spielt die junge „Bullen-Mannschaft“ unter den Erwartungen und ist jetzt am Tiefpunkt.

„Der Erfolg hat viele Väter“ – heißt es immer und es steckt wohl viel Wahrheit in diesem Spruch – auch im Sport. Fußballmeister FC Red Bull Salzburg ist so ein Beispiel. Da hat in den letzten Jahren alles geklappt – vom Nachwuchs bis zur ersten Mannschaft, von der Spielerauswahl bis zur Trainersuche.

Nun droht jedoch ein Baustein dieses Erfolges wegzubrechen: Der FC Liefering. Platz 14, Abstiegszone, ein 0:4 im Heimspiel gegen Nachzügler FC Juniors Oberösterreich: Das sind die Fakten am Tag nach der wohl schlechtesten Saisonleistung und einem Spiel, das auch die Verantwortlichen bei Red Bull ratlos zurücklässt – allen voran FC Liefering Trainer Bo Svensson. „Wenn man auf Leistung und Inhalt des Spieles schaut, dann muss man leider erkennen, dass das sehr weit weg ist von dem, was in dieser Liga verlangt wird“, sagte Svensson nach dem Spiel.

Däne war absoluter Wunschkandidat

Der Däne war der absolute Wunschkandidat beim FC Liefering und wurde nach langen Verhandlungen im Sommer aus seinem Vertrag in Mainz entlassen, um in Salzburg die erfolgreiche und wichtige Arbeit seiner Vorgänger fortzusetzen. Bisher ist ihm das allerdings nicht gelungen, und nach dem trostlosen Auftritt am Allerheiligentag will der Trainer vieles hinterfragen. „Wir müssen alles in unserem Ablauf überprüfen und den den Spielern auch bewusst machen, dass das, was hier abgelaufen ist, nicht akzeptabel ist“, sagt Svensson.

FC Liefering-Trainer Bos Svensson
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Ein besorgter, derzeit aber etwas ratloser Trainer: Bo Svensson

Der FC Liefering galt in den vergangenen Jahren als fast unerschöpfliches Reservoir an Spielern, die jederzeit in der Bundesliga eingesetzt werden können. Jetzt, in der 13.Runde der zweiten Liga, ist allerdings weit und breit keiner in Sicht. „Ich versuche, die Mannschaft zu unterstützen und sie besser zu machen. Alles andere wie die Fragen, wer wo hingehört oder wer welches Potenzial hat, sind Spekulationen, zu denen ich mich nicht äußere“, betont Bo Svensson.

Druck steigt

Trotzdem fragen sich Fans, Fußballfachleute und Journalisten was in der Vergangenheit besser gemacht wurde – zur Frage, ob es einfach Qualität und Quantität der Spieler waren, es am Trainerteam lag oder an der Zusammenarbeit mit der Bundesligamannschaft, will sich Svensson ebenfalls nicht äußern. „Ich war in den vergangenen Jahren nicht hier, deswegen kann ich das auch nicht beurteilen“, sagt er.

Einer, der es allerdings wohl beurteilen wird und beim trostlosen Spiel gegen die Juniors im Stadion war, ist Ralf Rangnick. Der ehemalige Salzburger Sportdirektor und spätere Leipzig-Trainer ist jetzt für den Konzern als Fußballmanager tätig, wird seine Gedanken wohl nicht für sich behalten und Konsequenzen zumindest vorschlagen. Auch Thomas Letsch war in der Red Bull Sky Box im Stadion. Der 51-jährige Deutsche ist nach seinen glücklosen Engagements bei Erzgebirge Aue und Austria Wien seit März ohne Job. Davor arbeitete Letsch erfolgreich im Red Bull Nachwuchs und von 2015 bis 2017 beim FC Liefering.

FC Liefering in schwerer Krise

Der FC Liefering, jahrelang Nachwuchs-Kaderschmiede für den FC Red Bull Salzburg, ist derzeit in einer schweren Krise. Seit einem Jahr spielt die junge „Bullen-Mannschaft“ unter den Erwartungen und ist jetzt am Tiefpunkt.