Kathmandu, Hauptstadt Nepal
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Wirtschaft

Nepalesischer Hotelier mit Know-How aus Salzburg

Gut ausgebildetes Personal für den Tourismus ist gefragt – und weltweit werben Tourismusregionen um die besten Leute. Interessierte kommen aus der ganzen Welt, um in Salzburg zu studieren und dann Karriere zu machen. In Nepal ist so ein kleines Tourismus-Imperium entstanden.

Chandan Kayestha kommt aus Nepal, hat an der Tourismusschule in Kleßheim den Internationalen Tourismuslehrgang absolviert und mit dem Salzburger Know-How mittlerweile ein kleines Hotel-Imperium aufgebaut. Das „Roadhouse“ Hotel samt Cafe im pulsierenden Stadtteil Tamel direkt im Herzen der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu ist eines seiner insgesamt neun Restaurants. Dazu kommt ein luxuriöses Hotel etwas außerhalb von Kathmandu.

Tourismus-Schüler Chandan Kayestha Nepal
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Der Nepalese Chandan Kayestha hat in Salzburg die Tourismusausbildung absolviert

Gelernt hat Chandan Kayestha in Salzburg – am „Institute of Tourism and Hotel Management“ in Kleßheim. „Das war einer der Wendepunkte in meinem Leben. Ich habe im Tourismusgeschäft ohne irgendeine Ausbildung angefangen, die Zeit in Salzburg hat mir die Augen geöffnet und sie war eine wundervolle Erfahrung für mich. Die Lehrer waren großartig und ich habe so viel gelernt – bewusst und unbewusst“, erklärte der Nepalese.

Einer der ersten mit Kaffemaschine

Anders sein als andere, modernes Design mit nepalesischer Tradition verbinden. Dazu internationale Küche anbieten – in seinen Häusern setzt der Nepalese das um. Noch dazu war er vor 20 Jahren einer der ersten mit einer eigenen, professionellen Kafeemaschine – damals eine Marktlücke. „Zu dieser Zeit war guter Kaffee kaum zu bekommen, wir waren tatsächlich die ersten, die so einen angeboten haben. Um die Welt zu reisen – eben auch die Zeit in Salzburg – hat mich natürlich sehr beeinflusst – man bekommt mehr und mehr ein Auge für Details.“

Hotelmanager in Nepal

Chandan Kayestha hat in Salzburg die ITH absolviert und führt jetzt neun Restaurants und ein Hotel in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu.

„Entwicklungshilfe für 200 Familien“

„Es geht darum, dass er von uns möglichst viel Wissen mitbekommt und dass er das dann mit in seine Heimat nimmt und dort etwas aufbaut.“ Genau das sehe man auch bei Chandan Kayestha und seinen 400 Mitarbeitern. „Diese Betriebe versorgen mindestens 200 Familien und da muss man sagen ist Entwicklungshilfe schon sehr gut angelegt“, sagte Leo Wörndl von der Tourismussschule Salzburg. Die meisten der 400 Mitarbeiter arbeiten schon seit vielen Jahren bei Familie Kayestha. Die Arbeit im Tourismus sei eine große Chance, meinte Hotel-Manager Chitra Karki. „Nicht nur den Job habe ich hier gelernt, so viele andere Dinge auch – wie Gastfreundschaft oder Menschlichkeit. Ich habe so sehr profitiert von meinem Boss.“

Tourismus-Schüler Chandan Kayestha Nepal
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Rund 400 Mitarbeiter beschäftigt Chandan Kayestha in seinen neun Restaurants und Hotels in und um Kathmandu

Auch Rebecca Kayestha hat in Salzburg gelernt – heute ist sie Operation Manager im Hotel: „Um ehrlich zu sein, es war für mich eine großartige Erfahrung. Ich war damals eine der Jüngsten und ich musste jede Menge lernen. Als ich dann in Salzburg mit der Ausbildung fertig war, kam ich zurück mit jeder Menge Wissen im Gepäck und konnte gleich hier anfangen – es war wirklich eine großartige Erfahrung!“