Salzburg liegt im bundesweiten Vergleich bei der Besetzung von Kassenstellen für Hausärzte an der Spitze. Nirgendwo sonst seien so viele Stellen gut besetzt, heißt es. Diese positive Entwicklung ist auch Thema bei dem Kongress der jungen Allgemeinmediziner.
Nur eine Kassenstelle noch unbesetzt
Nur noch in Lofer wird ein Hausarzt für die zweite Kassenstelle in der Mitterpinzgauer Gemeinde gesucht. Sonst sind landesweit alle Plätze besetzt. Zum Vergleich: Im flächenmäßig viel größeren Oberösterreich sind 28 Stellen unbesetzt, in Wien mehr als 50. Sebastian Huter ist der Obmann des Vereins Junge Allgemeinmedizin Österreich: „Wir haben in Salzburg die niedrigste Altersstruktur bei den Allgemeinmedizinern. Das ist ein Vorteil. Und wir haben schon früh angefangen, um mehr junge Allgemeinmediziner in den Beruf zu holen.“
Fachbereich soll stark aufgewertet werden
Salzburg ist Vorreiter bei Jobsharing-Modellen für Ärzte. Dazu gehören Gruppenpraxen oder saisonale Zusatzkräfte für die Tourismusregionen – damit soll es auch in Zukunft genügend Hausärzte gibt. Die Ausbildung müsse aber aufgewertet werden, sagt Huter: „Allgemeinmediziner sollen künftig Fachärzte sein. Das ist sicher die wichtigste Maßnahme, um die Ausbildung aufzuwerten. Wir haben im internationalen Vergleich eine viel kürzere Ausbildung für diesen Fachbereich. Wir sind viel zu lange im Spital tätig.“
An diesem Wochenende treffen sich mehr als hundert junge Männer und Frauen bei diesem Kongress, um in der Paracelsus Privatuniversität über den Hausärztemangel zu diskutieren.