Die Auftragslage sei in Salzburg zwar immer noch besser als im übrigen Österreich, dennoch seien die fetten Jahre vorerst vorbei. Der Fachkräftemangel ziehe sich quer durch alle Branchen, bestätigt der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Salzburger Wirtschaftskammer, Josef Mikl.
„Wir könnten noch viel mehr Projekte und Aufträge durchführen, wenn wir die dafür ausgebildeten Facharbeiter hätten“, beklagt Mikl.
„Irrglaube, dass Facharbeiter wenig verdienen“
Josef Rettenwander ist Geschäftsführer der RHZ-Bau in Salzburg mit 200 Mitarbeitern. Die Firma bildet derzeit zwölf Lehrlinge aus. Facharbeiter zu finden, sei derzeit nahezu unmöglich – auch deshalb, weil sich der Irrglaube, dass Facharbeiter wenig verdienen, immer noch hartnäckig halte, kritisiert Rettenwander.
„Das ist aber schon lange nicht mehr so. Bei uns verdienen Facharbeiter sicherlich mehr als ein HTL-Abgänger in den ersten Berufsjahren“, argumentiert Rettenwander.
„Müssen aufpassen, dass wir nicht bald hinterher hinken“
Franz Schweighofer, Geschäftsführer der Salzburger Firma „Neue Energie-Technik“ (NET) wünscht sich mehr Macher. „Jeder möchte studieren. Wir brauchen aber Leute, die etwas umsetzen. Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir nicht irgendwann einmal hinterher hinken. Was den Leuten auch etwas fehlt, sind Visionen.“
Große Hoffnungen knüpft die Branche an die „Duale Akademie“ – ein neues Projekt der Wirtschaftskammer. Mit dieser Ausbildung erhalten Maturanten die Möglichkeit, in verkürzter Zeit eine Ausbildung zur Fachkraft zu absolvieren.