Richter des Obersten Gerichtshofes beim Berufungsprozess von Heinz Schaden und Othmar Raus
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Politik

Swap-Affäre: Streit über Schadenersatz droht

Nach dem OGH-Urteil in der Swap-Affäre bahnt sich nun doch ein Rechtsstreit über Schadenersatz zwischen Stadt und Land Salzburg an. Das Land macht Schäden bis zu 4,8 Millionen Euro geltend, die bei den Zinstauschgeschäften mit der Stadt entstanden seien.

Beide Seiten streben zwar eine Verhandlungslösung an, ein solcher Deal zwischen Stadt und Land gilt aber als juristisch heikel. Eigentlich ist gar nicht so klar, wie hoch der enstandene Schaden tatsächlich ist.

Eigentlich steht nicht einmal mit Sicherheit fest, ob überhaupt ein Schaden entstanden ist. Und eigentlich wollen beide – Stadt und Land – einen teuren, jahrelangen Prozess vermeiden.

Stöckl und Preuner streben Verhandlungslösung an

Jetzt steuern beide Seiten aber genau darauf zu – und zwar auf einen aufwendigen Gutachterstreit, in dem geklärt werden muss, wieviel die umstrittenen Zinstausch-Papiere wirklich wert waren, und, wieviel die Übernahme dieser Papiere das Land tatsächlich gekostet hat.

Landesfinanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) will eine Verhandlungslösung, ebenso Stöckls Parteifreund, der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner.

Anwälte raten zur Vorsicht

Die jeweiligen Anwälte raten allerdings zur Vorsicht: Öffentliche Organe von Stadt und Land Salzburg könnten nicht einfach auf Ansprüche verzichten, ohne selbst in Untreue-Verdacht zu geraten, warnen sie.

Es dürfe daher aus rechtlicher Sicht keine rein politische Verhandlungslösung geben, sagt Bürgermeister Preuner. Der Senat der Landeshauptstadt hat jetzt zunächst einen Rechtsanwalt mit der Verhandlungsführung beauftragt. Wann diese Verhandlungen in die erste Runde gehen, steht noch nicht fest.