Eingang des Landesgerichts Salzburg (Justizgebäude)
APA/BARBARA GINDL
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Gericht

Prozess im Mordfall Zell am See beginnt

Am Dienstag beginnt der Mordprozess um eine Frau, die im Herbst 2018 in Zell am See erschossen wurde. Angeklagt sind zwei junge Pinzgauer – der eine als Schütze, der andere als Unterstützer und Fluchtwagenfahrer. Das Motiv für den Mord ist offenbar Rache.

Das Opfer hatte vor seiner Ermordung nämlich den Schützen vor Gericht als Drogenabnehmer genannt. Es ist fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass die 20-Jährige vor ihrer Wohnungstür in Zell am See erschossen wurde.

Zwei Monate lang suchte die Polizei nach dem Täter, bevor man ihn ausforschen konnte. Hinweise aus Deutschland führten zu seiner Festnahme. Dort hatte ein Computerspieler verdächtige Äußerungen des Pinzgauers aufgeschnappt und meldet sie der Polizei.

Bei Schuldspruch drohen bis zu 15 Jahre Haft

In der Wohnung das jungen Pinzgauers fanden die Ermittler zwei Schreckschusspistolen, die zu scharfen Waffen umgebaut wurden. Im Jänner 2019 wurde dann ein zweiter Verdächtiger festgenommen. Er hatte den Fluchtwagen gelenkt und wird der Komplizenschaft verdächtigt.

Beide Verdächtige sind seither in Untersuchungshaft. Laut Gutachten haben sie beide schwere Persönlichkeitsstörungen. Das Verfahren soll drei Tage dauern, einen Tag diese Woche, zwei Tage nächste Woche. Bei einem Schuldspruch drohen den beiden 18-jährigen bis zu 15 Jahre Gefängnis wegen Mordes.

Hauptangeklagter gestand Tat, Zweitangeklagter leugnet

Der Hauptangeklagte hat die Tat vor Ermittlern bereits gestanden, der Zweitangeklagte streitet sie bisher jedoch ab. Er soll auch geplant haben, einen privaten Autoverkäufer während der Probefahrt zu erdrosseln, um an den Wagen zu gelangen.

Dieser Plan wurde allerdings nie umgesetzt. Der Erstangeklagte soll in Untersuchungshaft auch einem Mithäftling gedroht haben, dass die nächsten Schüsse für ihn bestimmt seien.