Politik

Klimademos: Salzburgs Kandidaten diskutierten

In einer Buchhandlung in der Salzburger Altstadt diskutierten Donnerstagabend die regionalen Spitzenkandidaten der Parteien für die Nationalratswahl unter anderem über die Klimademos. Nur die ÖVP blieb aus Zeit- und Termingründen fern.

Fridays-for-Future-Kundgebungen gibt es in Salzburg seit Monaten. Positiver Klima-Aktivismus oder Demonstrieren als Alternative zum Unterricht – da gingen die Meinungen der Kandidaten auseinander: „Eigentlich ist es Schulschwänzen und entspricht nicht unserem Recht“, sagte Salzburgs SPÖ-Spitzenkandidatin Cornelia Ecker. „Aber ganz ehrlich gesagt: Es ist o.k. für mich. Und ich wäre auch stolz, wenn meine beiden Jungs da in der ersten Reihe mitspazieren.“

Salzburger Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl bei Diskussion (v.l.n.r.): Cornelia Ecker (SPÖ), Volker Reifenberger (FPÖ), Astrid Rössler (Grüne), Sepp Schellhorn (NEOS), Renee Schroeder (Liste Jetzt)
ORF
Die Kandidaten (v.l.n.r.): Cornelia Ecker (SPÖ), Volker Reifenberger (FPÖ), Astrid Rössler (Grüne), Sepp Schellhorn (NEOS), Renee Schroeder (Liste Jetzt)

Die Idee hinter Fridays for Future sei gut, man habe Positive bewirkt – doch FPÖ-Nationalratsabgeordneter Volker Reifenberger sah die Kundgebungen an Schultagen auch kritisch: „Wenn wir schaffen, dass unsere Jungen nicht nur in der Schulzeit demonstrieren, sondern auch außerhalb der Schulzeit sinnvolle Dinge machen – dann haben wir’s entsprechend geschafft.“

Dass die Grünen Fridays for Future unterstützen, ist bekannt. Ihre Salzburger Parlaments-Spitzenkandidatin Astrid Rössler hatte aber „nicht nur Respekt, sondern auch ein wenig Sorge, dass auch diese jungen Leute sich auspowern und am Ende enttäuscht feststellen müssen: Wir haben uns so reingehängt, über ein Jahr – und es nicht einmal gelungen, dass etwas in Bewegung kommt.“

NEOS: Politik muss Anliegen der Jugendlichen aufgreifen

Einig in der Unterstützung der Jugendlichen, die jeden Freitag für den Klimaschutz auf die Straße gehen, sind sich auch NEOS und die Liste Jetzt. „Es ist doch ein wahnsinniges Glück, wenn junge Menschen sich so mobilisieren könne und ein Thema haben“, sagte Salzburger NEOS-Frontmann Sepp Schellhorn. „Das Thema für uns ist: Wie gehen wir darauf ein und was machen wir daraus, dass wir sie nicht frustrieren. Das ist unsere Verantwortung.“

Und Salzburgs Liste-Jetzt-Spitzenkandidatin Renee Schroeder betonte: „Ich bewundere Greta Thunberg enorm: Ihr Mut, ihre Beharrlichkeit. Ich finde es toll, bis die Jugend uns alte Menschen wachrüttelt. Es ist nicht an den Jungen, jetzt Projekte zu machen. Sie fordern uns Erwachsene auf, etwas zu tun.“

Diskussion der Spitzenkandidaten

In einer Bücherei in der Salzburger Altstadt sind am Donnerstag zum ersten und einzigen Mal die regionalen Spitzenkandidaten der Parteien für die Nationalratswahl am Sonntag zusammengekommen.

Ja/Nein-Fragen an Kandidaten

Bei der Diskussion sahen sich die regionalen Spitzenkandidaten der Parteien auch mit einigen konkreten Ja/Nein-Fragen konfrontiert:

Zu „Ich wäre gerne mit Greta Thunberg über den Atlantik gesegelt“ sagten NEOS-Schellhorn und FPÖ-Reifenberger „Nein“, die Grüne Rössler, Schroeder von der Liste Jetzt und SPÖ-Frau Ecker „Ja“.

Bei „Dass der Klimawandel von uns Menschen verursacht wird, ist eine Tatsache“ stimmten vier Spitzenkandidaten mit „Ja“, nur FPÖ-Mann Reifenberger wollte sich nicht festlegen und sagte dazu „nicht ausschließlich“.

Zu der Aussage „Ich bemühe mich, dem Klima zuliebe weniger Fleisch zu essen“, gab es vier „Ja“ – bis auf Volker Reifenberger (FPÖ).

Zu „Dass es bei uns keine einzige Windkraftanlage gibt, ist eine Schande für Salzburg“, gab es ein „Ja“ von SPÖ, NEOS, Grünen und Liste Jetzt, ein „Nein“ von der FPÖ.

Und zum Statement „Meine Partei wird der nächsten Bundesregierung angehören“ antworteten Liste Jetzt und SPÖ mit „Nein“, FPÖ-Mann Reifenberger mit „Ja“. Grünen-Frontfrau Rössler und NEOS-Spitzenmann Schellhorn enthielten sich der Stimme.