Spielplatz mit Bäumen
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Chronik

Mordverdacht auf Spielplatz: Suche nach Motiv

Nach dem Mordalarm auf einem Spielplatz in Zell am See (Pinzgau) bleibt das Motiv für die Tat weiter unklar. Das 19-jährige Opfer und der mutmaßliche Täter seien beste Freunde gewesen. Nur bei Alkohol im Spiel habe es gekracht, sagt ein Mitbewohner.

Die Leiche des 19 Jahre alten Afghanen wurde bereits am vergangenen Sonntag von Passanten am Spielplatz „Abenteuerland“ in Zell am See-Schüttdorf entdeckt. Die Polizei ging zuerst von einem Suizid aus, weil der junge Afghane erst wenige Tage zuvor erfahren hatte, dass er abgeschoben werden soll. Erst die Obduktion ergab, dass der junge Flüchtling erwürgt oder erdrosselt wurde. Tatverdächtig ist ein gleichaltriger Landsmann, ein ehemaliger Mitbewohner des Toten.

„Wenn sie nicht trinken, waren sie immer gute Freunde“

Reza Maoradi war Mitbewohner der beiden 19-jährigen Afghanen und spricht von zwei engen Freunden, bei denen es manchmal auch gekracht habe: „Ein bisschen trinken – und später ist es ein Problem. Aber wenn sie nicht trinken, waren sie immer gute Freunde. Ich glaube, immer wie der zweite Bruder.“

Der Spielplatz liegt ganz in der Nähe einer Asylunterkunft und war Treffpunkt für die Bewohner der Herberge, sagt Anrainerin Marianne Lechner: „Sie sind jetzt nicht extrem lautstark oder irgendwas gewesen. Sie haben halt Alkohol getrunken, geraucht und so – aber jetzt nicht irgendwelche gravierende Probleme gemacht.“

Verdächtiger in Untersuchungshaft

Der 19-jährige Mordverdächtige aus Afghanistan wurde beim Salzburger Hauptbahnhof festgenommen. Er sitzt derzeit in der Justizanstalt in Puch-Urstein in Untersuchungshaft.