Reinigung des Trinkwasserbehälters im Kapuzinerberg
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Umwelt

Herbstputz im Trinkwasserspeicher

Alle zwei Jahre werden die großen Trinkwasserspeicher der Stadt Salzburg geleert, gereinigt und auf bauliche Mängel inspiziert. Diese Woche ist der 12.000-Kubikmeter fassende Hochbehälter im Kapuzinerberg an der Reihe. Gereinigt wird ausschließlich mit reinem Trinkwasser ohne chemische Zusätze.

Mit Wasser aus einem Feuerwehrschlauch reinigen Arbeiter der Salzburg AG die entleerte Kammer des Hochbehälters. „Grundsätzlich ist der Wasserbehälter ja nicht schmutzig. Er muss nicht gereinigt werden. Das Einzige was sich im Wasser befindet, sind feine Sandpartikel, die mit den Pumpen aus den Quellen und Brunnen hierher befördert werden. Aufgrund der geringen Wassergeschwindigkeit setzen sich diese Partikel im Hochbehälter ab und werden periodisch entfernt“, sagt Wasserwerksleiter Ludwig Staiger von der Salzburg AG.

Die zwei Kammern des Hochbehälters im Kapuzinerberg sind seit 1992 in Betrieb, gröbere Reparaturarbeiten waren bisher noch nicht notwendig. „Hier im Hochbehälter steht das Wasser eigentlich nie. Es ist eine ständige Wasserbewegung aufgrund der Bauart des Behälters gewährleistet. Das Wasser verbringt nie mehr als ein paar Stunden im Behälter. Beton ist das beste Baumaterial für Wasserbehälter. Das Wasser, das wir in der Stadt Salzburg haben, ist nicht aggressiv, somit werden die Behälterwände auch nicht angegriffen“, sagt Staiger.

Reinigung des Trinkwasserbehälters im Kapuzinerberg
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Sandpartikel werden mit Trinkwasser ausgespült

Insgesamt besitzt die Salzburg AG neun Hochbehälter für die Wasserversorgung der Landeshauptstadt. Die größten mit einem Fassungsvermögen von je 25.000 Kubikmetern befinden sich im Kapuziner- und im Mönchsberg. Der Wasserverbrauch der Stadt liegt im Schnitt bei 37.000 Kubikmeter oder umgerechnet 37 Millionen Liter pro Tag.

Regelmäßige Kontrollen sichern Wasserqualität

Damit während der routinemäßigen Inspektion der Behälter das Wasser nicht ausgeht, bleibt immer eine der beiden Kammern gefüllt. Das Wasser hat hier etwa zehn Grad Temperatur und ist so sauber, dass es nicht gefiltert oder desinfiziert werden muss. Um seine Qualität zu garantieren, wird es aber regelmäßig bakteriologisch und chemisch untersucht. „Die Salzburg AG hat ein eigenes Wasserlabor, wo diese Untersuchungen durchgeführt werden. Es werden bei den einzelnen Behältern laufend Proben genommen. Im Kapuzinerberg monatlich, in den Quellen und Brunnen wöchentlich“, sagt Staiger.

90 Prozent des Trinkwassers für die Stadt stammen aus den Grundwasserwerken in den Grödiger Ortsteilen Glanegg und St. Leonhard (Flachgau) und der Taugl im Tennengaudie restlichen 10 Prozent kommen aus kleineren Quellen – dieses Wasser wird vorsorglich mit UV-Licht desinfiziert.

Großreinigung im Trinkwasserspeicher

Um eingeschwemmten Sand zu entfernen und den Beton der Speicherwände zu kontrollieren, werden die Hochbehälter der Salzburg AG alle zwei Jahre komplett entleert.