Mehr Bürokratie und hohe Kosten befürchtet die Wirtschaftskammer (WK). Daher lehne man die Pläne von ÖVP und SPÖ zur Verringerung von Lebensmittelabfällen ab.
Branchensprecher verweist auf laufende Aktionen
Peter Buchmüller ist Obmann der WK-Handelssparte. Er betont, es gebe schon ein gutes System, um abgelaufene Lebensmittel besser zu verwerten und weniger wegzuwerfen. Zum Beispiel werde gegen Ladenschluss das Angebot bei Frischwaren verringert. Brot und Gebäck vom Vortag würden verbilligt angeboten – wie auch Obst und Gemüse. Nicht mehr verkäufliche Lebensmittel würden als Tierfutter verwendet. Und schon jetzt würden Lebensmittel an soziale Einrichtungen abgegeben – pro Jahr in Salzburg mehr als 12.000 Tonnen.
ÖVP und SPÖ fordern dennoch Verschärfung
Diese Maßnahmen seien zu wenig, heißt es bei ÖVP und SPÖ. Weiterhin würden etwa 40.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr weggeworfen. Beide Parteien fordern ein Wegwerfverbot für die großen Supermarktketten. Die Sozialdemokraten wollen außerdem ein gesetzliches Verbot von Praktiken, mit denen nicht verkaufte Lebensmittel ungenießbar gemacht werden. In Frankreich gibt es ein solches Verbot. Zuvor wurden diese Esswaren noch mit Chlor zerstört, auch um die Marktpreise nicht zu gefährden.