Die Tafeln signalisieren, dass hier Tempo 100 gefahren werden sollte. Die Pinzgauer Straße ist zwischen Weißbach bei Lofer und Saalfelden ein Unfallhäufungsbereich. Das Radar soll Raser dazu bewegen, den Fuß vom Gas zu nehmen.
Zu viele Bremser auch gefährlich
Jetzt werden aber die Bremser zum Problem, sagt Kurt Reiter, Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit in der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Die Radarkamera blitzt erst ab 100 km/h. Und diese Geschwindigkeit sollen die Autofahrer und Motorradlenker hier laut Reiter auch fahren: „Das ist die Ansicht des verkehrstechnischen Sachverständigen.“
Weil es in den letzten Monaten schwere Auffahrunfälle wegen plötzlicher Bremsmanöver vor den Radarkästen gegeben hat, wurden die Schilder mit dem Hinweis auf das erlaubte Tempo 100 aufgestellt. Für die Polizei sei das eine richtige Maßnahme, sagt Bernd Wilhelmstätter vom Pinzgauer Bezirkspolizeikommando: „Es gibt ein Dilemma. Der Nachfolgende fährt 100, weil er als Einheimischer weiß, das ist erlaubt. Der nicht Ortsansässige erblickt das Radarkastel, weiß nicht, dass 100 erlaubt ist und bremst. Dann wird es möglich, dass jemand von hinten hinauffährt.“
Feuerwehren: „Oft fürchterliche Szenarien“
Weitere schwere Unfälle mit eingeklemmten Personen oder Toten sollen so verhindert werden. Ernst Schreder von der Feuerwehrchef in Saalfelden betont, bei Unfällen würden die Feuerwehren Weißbach und Saalfelden oft alarmiert: „Man benötigt Bergescheren und Spreizer, weil wegen des hohen Tempos die Autos oft sehr schwer beschädigt sind. Das Szenario ist oft fürchterlich.“
Polizei und Bezirkshauptmannschaft rüsten zusätzlich technisch weiter auf. Die Radarkameras werden zusätzlich auf Frontaufnahmen umgestellt. So können Schnellfahrer aus beiden Richtungen geblitzt werden. Zum Thema Verkehrssicherheit gibt es darüber hinaus kommende Woche in Saalfelden einen Informationsabend.