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Chronik

Zoo: Vorfreude auf Nashorn-Nachwuchs

Im Salzburger Zoo freut man sich schon jetzt auf Nachwuchs bei den Nashörnern , auch wenn das Baby nach 16 Monaten Tragzeit erst im Frühsommer des kommenden Jahres zur Welt kommen wird. Nachwuchs bei den Breitmaulnashörnern ist nämlich äußerst selten.

In Salzburg ist das bisher erst zweimal geglückt – im Jahr 2015 haben zwei Nashornkühe Junge zur Welt gebracht. Derzeit ist Nashornkuh Tamu im neunten Monat trächtig. Aktuell dürfte das Nashornbaby etwa 15 Kilo wiegen, bei der für Frühjahr 2020 erwarteten Geburt könnte es rund 50 Kilo schwer sein.

trächtige Nashornkuh
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Nashornkuh Tamu erwartet Nachwuchs

Tamu hat bereits einmal ein Nashornkalb zur Welt gebracht – im April 2015 war es der allererste Nashornnachwuchs in Hellbrunn. Obwohl sie also erfahren ist, geht man dennoch sehr achtsam mit ihr um und lässt sie immer als erste ins Freigehege, schildert Tierpfleger Andreas Gfrerer.

„Müssen Tamu jetzt vor Verletzungen schützen“

„Wir haben die Stallkonstellation geändert. Der Bulle kommt jetzt praktisch gar nicht mehr zu ihr dazu. Sie ist eher mit anderen Kühen draußen auf der Wiese und hat quasi ihre Ruhe. Manchmal geht es da ja ruppiger her, und wir wollen nichts riskieren. Wenn die sich auf der Wiese einmal heftiger spielen, dann könnte schon einmal passieren, dass Tamu einen Schlag gegen den Bauch bekommt und irgendwelche Verletzungen davonträgt.“

Nashorn-Baby
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2015 gab es bereits einmal Nashorn-Nachwuchs in Hellbrunn

Fortpflanzung auf natürlichem Weg funktioniert bei Nashörnern in Zoos so gut wie gar nicht, Tamu wurde daher im Jänner künstlich besamt, sagt die Geschäftsführerin des Zoos in Hellbrunn, Sabine Grebner.

Spezialisten besamen Nashorn-Kuh künstlich

„Dafür gibt es Spezialisten. Die sitzen in Berlin und fliegen weltweit herum, um Tiere zu besamen Tiere wie Elefanten oder Nashörner. Die kommen auch zu uns. Sie nehmen zuerst den Samen vom Bullen ab und besamen dann die Kühe“, schildert Grebner. Nachwuchs bei Breitmaulnashörnern in Zoos ist auch ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz. In freier Wildbahn fallen die Tiere nämlich häufig Wilderern zum Opfer.

Nashornkuh
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In freier Wildbahn fallen Nashörner häufig Wilderern zum Opfer

„Wir unterstützen die Vereinigung ‚Save the raino‘, die in Afrika aktiv ist. Sie kümmert sich auch um Nashörner – mit Bereichen, wo diese Tiere durch Ranger beschützt sind, die auf sie aufpassen. Dabei ist es wichtig, die lokale Bevölkerung einzubinden und aufzuklären, wie sinnlos es zum Beispiel ist, ein Nashornpulver zu sich zu nehmen. Inzwischen gelten ja das Horn des Nashorns, aber auch dessen Füße und die Haut als Statussymbol. Über all das gilt es eben, die Leute aufzuklären und an sie zu appellieren, diese Tiere doch leben zu lassen und auf sie aufzupassen“, betont Zoodirektorin Sabine Grebner.

„Freuen uns alle schon sehr auf den Nachwuchs“

Deshalb zeigt man sich in Salzburg besonders glücklich, dass sich Nachwuchs bei dieser so sehr gefährdeten Tierart einstellen wird. „Die Vorfreude ist sehr groß – nicht nur bei mir, sondern beim gesamten Team der Tierpfleger. Auch wenn es noch einige Monate dauern wird, bis unsere kleine Nashornherde um ein Jungtier erweitert wird, so freuen wir uns alle doch schon sehr darauf“, sagt stellvertretend Tierpfleger Andreas Gfrerer.

Zoo: Vorfreude auf Nashorn-Nachwuchs

Im Salzburger Zoo freut man sich schon jetzt auf Nachwuchs bei den Nashörnern, auch wenn das Baby nach 16 Monaten Tragzeit erst im Frühsommer des kommenden Jahres zur Welt kommen wird.