Abriss des Kurhauses
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Chronik

Politdebatte rund um Kurhaus-Abriss

Seit Ende August wird das alte Kurhaus in der Landeshauptstadt abgerissen. Der Bau einer Tiefgarage dort ist zwar bereits beschlossen. Was darüber gebaut wird, ist laut Stadtregierung allerdings noch völlig offen. Kritik daran kommt von NEOS und der KPÖ.

Bis Ende Oktober soll das alte Kurhaus abgerissen sein. Danach kann mit dem Bau der Tiefgarage begonnen werden. Bisher ist nur fix, dass mehr als 30 Autos dort Platz finden sollen und die Tiefgarage mit jener des Paracelsusbades verbunden werden soll. Was aber über der Tiefgarage errichtet werden soll, sei noch völlig ungewiss, kritisiert NEOS-Gemeinderat Lukas Rösslhuber.

„Das ist ein großes Kuriosum. Es ist völlig unverständlich, dass man hier völlig ohne irgendwelche Konzepte vorgeht. Kein Unternehmen würde so handeln. Denn es ist doch klar, dass so etwas mit der Zeit immer teurer wird, wenn man im Nachhinein wieder eine Baustelle aufreißt“, sagt Rösslhuber.

Lukas Rösslhuber (NEOS)
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NEOS-Gemeinderat Lukas Rösslhuber kritisiert das „konzeptlose Vorgehen“

Am 3. Juli hat der Salzburger Gemeinderat mehrheitlich den Bau der Tiefgarage beschlossen – gegen die Stimmen der NEOS, die sich gegen das ganze Kurhausprojekt ausgesprochen hatten.

Berthold weist Kritik zurück

Die zuständige Baustadträtin Martina Berhold von der Bürgerliste weist diese Kritik zurück. "Nach meinen Informationen wird das Projekt dadurch nicht teurer, sondern das war von Anfang an so mitgeplant und ich glaube, das wird im Rahmen sein.

Bau-Stadträtin Martina Berthold (Grüne)
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„Es wird nicht teurer“, versichert Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste)

Die Genehmigungen liegen vor, dass dort bis zu vier Stockwerke gebaut werden können. Das wurde geprüft und im städtebaulichen Konzept mit bedacht. Jetzt geht es eben noch um die Entscheidung, was dort hinkommen soll", sagt Berthold.

KPÖ-Gemeinderat: „Die Menschen mehr mitreden lassen“

Ob dann tatsächlich vier Stockwerke gebaut werden, scheint derzeit allerdings noch ungewiss. „KPÖ plus“-Gemeinderat Kay Michael Dankl rät der Stadtregierung, die Bevölkerung einzubinden. „Vielleicht liegt es auch wirklich an einer gewissen Ideenlosigkeit in der Stadtregierung. Ich vermute, dass in der Bevölkerung viele gute Ideen vorhanden sind. Ich glaube, die Stadtregierung müsste sich dafür öffnen und die Menschen mitreden lassen.“

Kay Michael Dankl (KPÖ Plus)
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„Die Bürger mehr mitreden lassen“, fordert KPÖ-Gemeinderat Kay Michael Dankl

Angedacht war auch einmal ein Fotomuseum über der Tiefgarage – das werde hier so aber nicht gebaut werden, betont Baustadträtin Berthold.