Wirtschaft

Mehr Anreize für Lehre nach der Matura

In Salzburg wird nach wie vor händeringend nach Lehrlingen gesucht. Aktuell sind rund 570 Lehrstellen unbesetzt – eine hohe Zahl, die seit drei Jahren unverändert ist. Deswegen sollen wieder neue Anreize geschaffen werden: Mit einer Lehre nach der Matura und einer Dual-Akademie.

Junge Fachkräfte braucht das Land. Vor allem in der Tourismusbranche fehlen nach wie vor Lehrlinge. Im Tourismus könne ein Lehrling aktuell zwischen rund 14 verschiedenen Lehrstellen-Angeboten wählen, sagte Jaqueline Beyer vom Arbeitsmarktservice (AMS) Salzburg. Probleme gebe es vor allem eben dort, im Einzelhandel und dann komme schon der Metallbereich.

Neue Aktion für mehr Lehrlinge

Im Bundesland Salzburg sind aktuell rund 570 Lehrstellen nicht besetzt. Maßnahmen sollen die Lehre wieder attraktiver machen.

Geburtenschwache Jahrgänge und großes Schulangebot

Die Hauptgründe für den Lehrlingsmangel sind geburtenschwache Jahrgänge und ein breitgefächertes Schulangebot. Deswegen soll das Interesse für eine Lehre nach der Matura und eine Dual-Akademie geweckt werden. „Zirka 70 Prozent der Ausbildung findet im Betrieb statt, 20 Prozent in eigenen Klassen der Berufsschule und weitere zehn Prozent entfallen für Business-English oder Sozialkompetenzkurse“, erklärte Norbert Hemetsberger, Leiter der Lehrlingsstelle der Salzburger Wirtschaftskammer. Die Lehrzeit liegt zwischen eineinhalb und zwei Jahren. Ein AHS-Maturant steigt mit einem Hilfsarbeitergehalt ab 1.200 Euro netto ein. Diesen Herbst werden Lehrausbildungen im Bereich Großhandelskaufmann, Spedition und Mechatronik angeboten.

WKS-Präsident Rosenstatter zum Lehrlingsmangel

Manfred Rosenstatter ist Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg. Bei „Salzburg heute“ spricht er über das Dauerproblem Lehrlingsmangel.

Lehre mit Matura als Erfolgsmodell

Der umgekehrte Fall – „Lehre mit Matura“ gibt es seit elf Jahren – dieses Konzept ist mittlerweile ein Erfolgsmodell. 16 Prozent der Lehrlinge seien in „Lehre mit Matura“. „So einen hohen Prozentsatz gibt es in keinem anderen Bundesland“, sagte Hilla Lindhuber von der Salzburger Arbeiterkammer. Um junge Leute gewinnen zu können, müsse man großen Einsatz zeigen, sind die Experten überzeugt.