Sonnblick Observatorium Rauris
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Wissenschaft

Mikroplastik-Forschung am Sonnblick

Das Observatorium am Sonnblick in Rauris (Pinzgau) vergrößert seine Forschungsfelder kontinuierlich. Neben der klassischen Arbeit als meteorologische Station, sind bereits mehr als 40 Forschungsfelder etabliert – und neue kommen dazu: Messungen des Erdbebendienstes und Forschungen rund um Mikroplastik in Luft, Wasser und Schnee.

„Mikroplastik ist leider schon überall – man sieht es nicht und das ist das Problem. Wir haben momentan ein Projekt des Bundesumweltamtes, wo wir Mikroplastik aus dem Niederschlag auffangen und analysieren und auch die Universität Utrecht hat ein Projekt, wo wir Mikroplastik aus der Luft erfassen“, sagte die Leiterin des Sonnblick Observatoriums Elke Ludeweg.

Plastik in Luft aus Großstädten

Das seien derzeit – je nachdem woher der Wind komme, schon enorme Mengen, bis zu 9,6 Mikrogramm pro Liter – und das am entlegenen Sonnblick auf 3.100 Metern Höhe. „Es ist schwierig, da jetzt schon fixe Analysen zu machen“, so Ludeweg. Der Projektant der Universität Utrecht habe aber bereits herausgefunden, dass wenn ein Luftschwall über Großstädte zieht, Mikroplastik mittransportiert wird – eventuell von Kleidung oder anderem Abrieb. Es könne aber auch durch andere Transporte in die Luft gelangen, so Ludeweg.

Neue Forschungsfelder am Sonnblick

Bei den neuen Forschungen geht es zum einen um Mikroplastik in Luft, Wasser und Schnee. Zum anderen hat auch der österreichische Erdbebendienst eine neue Messanlage installiert.

Neue Messstelle für Erdbebendienst

Gleich unterhalb des Sonnblick Observatoriums errichtete der österreichische Erdbebendienst eine neue Messstelle. Dort geht es um die Starkbeben-Messung. „Wir haben das hier jetzt aufgestellt, um unsere Starkbeben-Messungen zu verdichten und um gleichzeitig zu testen, ob wir die Felsschläge, die durch das Auftauen von Permafrost hier verstärkt auftreten, auch noch messen können“, sagte Nikolaus Horn vom Erdbebendienst.

Bis zu 60 spürbare Erdbeben im Jahr

50 solcher Messstellen gibt es in Österreich, das Netz soll noch dichter werden. „Wir haben im Jahr bis zu 60 spürbare Erdbeben“, so Horn. Man versuche der Bevölkerung genaue Auskünfte zu geben und gleichzeitig liefere man die Datengrundlage für Bauvorhaben. Der neue Seismograf kann leichteste Erschütterungen in bis zu 50 Kilometer Entfernung registrieren und auch starke Erdbeben in der ganzen Welt noch messen.