Der bisherige Pfarrer von Bergheim wird von der Erzdiözese nach Niederösterreich in die Militärpfarre Allentsteig versetzt. Montagnachmittag kamen deshalb zahlreiche aufgebrachte Gläubige,um vom Erzbischof Antworten zur Abberufung von Pfarrer Christoph Gmachl-Aher zu verlangen.
Als sie zunächst hörten, dass jeweils nur maximal drei Leute zum Erzbischof und Generalvikar vorgelassen werden, forderten sie ein gemeinsames Gespräch. Zwei Mitglieder des Pfarrgemeinderates erreichten schließlich, dass alle im Pfarrsaal ihr Anliegen vorbringen konnten.
Keine Kamera bei Diskussion
Ein anwesendes Fernsehteam des ORF Salzburg durfte die Diskussion selbst nicht filmen. Doch die Meinungen über den Verlauf des teilweise sehr emotionalen Gesprächs waren ziemlich eindeutig.
„Es kam kein Ergebnis und war wieder dasselbe, wie es schon bisher gelaufen ist. Ich habe das – ebenso wie wohl die ganze Gemeinde – erst relativ spät erfahren, dass da etwas im Gange ist. Jetzt ist der Pfarrer eben nicht mehr da, und für all das soll der Christoph verantwortlich sein. Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, was da wirklich gelaufen ist. Mit dem Ergebnis bin ich jedenfalls nicht zufrieden“, kritisierte Sieglinde Schwab aus Bergheim.
Viele Gläubige verärgert
Noch deutlicher wurde Maria Kühberger aus Bergheim. "Da wurde viel verdreht. Die haben einfach gesagt, das sei alles nicht wahr. Doch so, wie sie sagen, war es eben nicht. Denn wir wissen sehr wohl, was wahr ist und was nicht. In meinen Augen passt da etwas nicht mehr, kritisierte Maria Kühberger.
Dem schloss sich auch Anna Fuchs aus Bergheim an. „Ich hätte mir mehr Ehrlichkeit erwartet. Wir haben wieder nicht erfahren, warum genau der Pfarrer eigentlich gehen muss“, sagte Fuchs.
Erzbischof: „Es sind hier Verletzungen passiert“
Nach zwei Stunden Diskussion hinter verschlossenen Türen nahm der Erzbischof zwar Stellung, blieb dabei aber sehr vage. "Es sind hier auch Verletzungen passiert – und zwar nach allen Richtungen hin, das möchte ich betonen. Ich bin aber auch sehr dankbar, dass seitens der Pfarre der Wunsch geäußert wurde, dass wir weiter gehen und schauen müssen, dass die Pfarre ihren Weg in die Zukunft findet.
Es wurde auch gebeten, dass wir in Zukunft besser auf das Volk hören. Das nehme ich aus der Diskussion mit. Andrerseits habe ich darum gebeten, dass man auch auf uns hört. Denn die Wahrnehmungen stimmen nicht überein. Das muss man einfach sagen", sagte Lackner.
Bergheimer wollen neuen Pfarrer offen aufnehmen
Die Versetzung können die Bergheimer nicht abwenden. Trotz der Kritik an der Versetzung von Pfarrer Christoph Gmachl-Aher wollen die Bergheimer ihren neuen Pfarrer offen aufnehmen.