Landesgericht und Staatsanwaltschaft im Justizgebäude Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Prozess gegen Ex-Bordellchef vertagt

Wegen Verdachtes der Steuerhinterziehung ist am Montag in Salzburg ein ehemaliger Bordellbetreiber vor Gericht gestanden. Er soll laut Anklage fast drei Millionen Euro am Finanzamt vorbeigeschleust haben. Das Verfahren ist schließlich vertagt worden.

Thema dieses Prozesses sind Zimmermieten der Frauen in dem Rotlicht-Etablissement in der Stadt Salzburg. Dieses Geld soll der 55-jährige Verdächtige als steuerfreie Umsätze deklariert haben. Sechs Jahre lang habe der Ex-Bordellbetreiber so agiert, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

Der 55-Jährige soll zwischen 2009 und 2015 unrichtige Umsatzsteuererklärungen und unrichtige Umsatzsteuer-Voranmeldungen abgegeben haben, indem er die Entgelte, die er von den Prostituierten für die Nutzung der Zimmer kassiert habe, als „unecht steuerbefreite Umsätze“ tituliert habe. „Es wurden insgesamt rund 2,8 Millionen Euro verkürzt“, warf der Staatsanwalt dem bisher unbescholtenen Salzburger vor.

Angeklagter beteuert seine Unschuld

Der Angeklagte beteuerte seine Unschuld. Er gab an, dass er mit dem Finanzamt Stadt eine Abschlagszahlung von 300 Euro pro Monat und Dame vereinbart habe, und diese Damen seien alle selbstständig tätig gewesen. Er sei der Ansicht gewesen, dass mit der Vereinbarung vom September 2003 über diesen steuerlichen Pauschalbetrag alle steuerrechtlichen Verpflichtungen erledigt seien.

Der Prozess ist Montagnachmittag schließlich vertagt worden. Es werden noch einige Zeugen einvernommen. Die nächste Verhandlung findet laut Gerichtssprecher Peter Egger am 4. Oktober statt.