Die blaue Cessna 182 war auf dem Weg vom Flugplatz St. Johann in Tirol zum Salzburger Flughafen und verschwand am Donnerstag gegen 13.45 Uhr vom Radar der deutschen Flugsicherung. Die Wrackteile wurden Freitagvormittag in der Nähe des Gipfels des Bogenhorns bei Melleck in der Gemeinde Schneizlreuth (Bayern) entdeckt – in direkter Nähe zur Staatsgrenze des Salzburger Pinzgaues. Von den Rettungskräften wurde auch die Leiche des Piloten gefunden. Es soll sich um einen 51-jährigen Mann aus dem Landkreis Traunstein (Bayern) handeln.
Schlechtes Wetter und Nebel
Am Donnerstag soll dieser Bereich der Chiemgauer Alpen über lange Zeiträume in Wolken bzw. Nebel gewesen sein. Ein Wanderer auf dem nahen Sonntagshorn hat laut Einsatzkräften einige Kollisionsgeräusche gehört, wegen des Nebels aber keine Spuren von diesem Unfall sehen können. Wegen des unwegsamen und hochalpinen Geländes wurde die Suche zunächst von mehreren Hubschrauberbesatzungen aus der Luft durchgeführt. Auch das Team eines österreichischen Polizeihubschraubers beteiligte sich.
Route von St. Johann in Tirol nach Salzburg mit Absturzbereich:
Längere behördliche Ermittlungen
Experten der deutschen Behörden sind nun damit beauftragt, die Unfallursache zu klären. Ob es zum Zeitpunkt des Crashs noch (gesetzlich zugelassene) Sichtflugbedingungen gab, diese Frage könnte neben anderen bei der kommenden Untersuchung beantwortet werden. Die deutsche Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion des toten Piloten angeordnet. Dabei soll geklärt werden, ob er eventuell gesundheitliche Probleme hatte, die zu dem Absturz führten. Auch der technische Zustand des Flugzeuges ist immer Gegenstand solcher Untersuchungen, bei denen Wrackteile analysiert werden. Auch die Wartung muss laut europäischen Vorgaben für jede zugelassene Maschine genau dokumentiert und einsehbar sein.
Amtliche Berichte nach Flugunfällen sind erfahrungsgemäß erst nach Monaten und nach umfangreichen Recherchen der Fachleute fertig. Laut – behördlich nicht bestätigten – Informationen aus bayerischen Fliegerkreisen ist die Maschine am Donnerstagmorgen über die Alpen zum internationalen Flughafen „Marco Polo“ in Venedig-Tessera geflogen und auf dem Rückweg in St. Johann in Tirol zwischengelandet, ehe es nach Salzburg gehen sollte.
Harte Aufgabe für Suchmannschaften
Weil sich am Donnerstag das Wetter noch weiter verschlechterte, wurde die Suche mit den Hubschraubern noch am Abend eingestellt. Trotzdem befanden sich am Abend mehrere Trupps der bayerischen Bergwacht und der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei im Einsatz. Die insgesamt mehr als 60 Männer und Frauen versuchten zu Fuß, die mögliche Absturzstelle zu lokalisieren. Die Suche war laut Polizei eine große Herausforderung. Kurz nach 21.30 Uhr wurde sie am Donnerstag abgebrochen, weil die Eigengefährdung zu groß gewesen sei – auch wegen des schlechten Wetters und des Steilgeländes.
Wrack der Cessna 182 entdeckt
Die Besatzung eines deutschen Polizeihubschraubers hat Freitag das Wrack der vermissten Maschine bei Schneizlreuth in Oberbayern entdeckt.