Frauen unter Aufsicht eines Soldaten der Demokatrischen Kräfte Syriens (SDF) im al-Hol Camp, in dem Angehörige von IS-Kämpfern leben. (28.3.2019)
DELIL SOULEIMAN / AFP / picturedesk.com
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Chronik

Holt Österreich Halleinerin aus Syrien?

Die Zukunft einer Halleinerin (Tennengau) und ihrer Kinder in Syrien bleibt vorerst weiter unklar. Die Frau schloss sich vor Jahren der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) an und hat mit einem IS-Kämpfer zwei Kinder. Seit der Niederlage des IS lebt sie in einem kurdischen Internierungslager.

Aus genau diesem Lager in Syrien holt die Bundesregierung in Berlin nun einige Kinder von deutschen IS-Terroristen nach Deutschland. Die Eltern dieser Waisen wurden im Krieg gegen den IS getötet. Ob die Republik Österreich einen ähnlichen Weg einschlägt, das ist derzeit noch offen. Das gilt auch für die Halleinerin und ihre beiden Kinder. Es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, sagte Peter Guschelbauer vom Außenministerium dem ORF auf Anfrage.

Hilfsorganisationen haben Kontakt mit Halleinerin

Leicht sei das Leben in dem syrischen Lager für IS-Sympathisanten nicht. Diplomaten des Außenministeriums in Wien stehen regelmäßig in Kontakt mit internationalen Hilfsorganisationen, die dort tätig seien. Auch die Halleinerin und ihre Kinder würden von Ärzten des Roten Kreuzes und Personal der Weltgesundheitsorganisation (WHO) medizinisch versorgt. Laut Guschelbauer bekommen die Frau und ihre Kinder genug zu essen. Gleiches gelte für die anderen österreichischen Staatsbürger und ihre Kinder in dem Lager. Das Außenministerium habe wöchentlich Kontakt mit Vertretern der Hilfsorganisationen. Auch die derzeit für Syrien zuständige Botschaft Österreichs in Beirut (Libanon) sei in den Informationsfluss eingebunden.

Frau wird von Sicherheitsbehörden überprüft

Ob und wann zumindest die Kinder der vor Jahren nach Syrien zum IS ausgewanderten Salzburgerin nach Österreich zu den Großeltern gebracht werden könnten, stehe allerdings noch nicht fest, so der Sprecher. Beim Außenministerium verweist man auf weitere Überprüfungen der Frau durch die Sicherheitsbehörden. Im Innenministerium in Wien war inoffiziell zu erfahren, wenn keine Terrorgefahr für Österreich und Europa bestehe, dann wäre eine gemeinsame Rückkehr von Kindern und Mutter eventuell in einigen Wochen möglich. Fix sei das aber nicht. Es werde weiter wegen Terrorverdachtes ermittelt.