Patienten warten am Gang
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Gesundheit

Immer mehr setzen auf Zusatzversicherung

Weil immer mehr Patienten offenbar befürchten, keine Untersuchungstermine zu bekommen, steigt die Zahl der Zusatzversicherungen. In der Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg gibt es sogar eine eigene Ambulanz nur für Privatversicherte.

Salzburger Anbieter von Versicherungen berichten, dass sie noch 2010 pro Jahr 2.000 Verträge über Zusatzversicherungen abgeschlossen haben, heute sind es 3.000, also um die Hälfte mehr.

Patientin wird behandelt
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Immer mehr Patienten schließen eine Zusatzversicherung ab, um bei Bedarf schneller behandelt zu werden

In der Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg-Aigen gibt es mittlerweile nachts, an Wochenenden und an Feiertagen eine eigene Ambulanz für Zusatzversicherte. Das bedeute eine Zweiklassenmedizin, kritisierte der Landesvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Gerald Forcher. „Wir finden, dass alle vor dem Gesetz und damit auch vor der Medizin gleich sein sollten.“

Klinikchef weist Vorwurf der Zweiklassenmedizin zurück

Den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin weist der Ärztliche Direktor der Wehrle-Privatklinik, Harald Mühlbacher, zurück. „Es kann auch jemand, der dieses Produkt nicht hat, die Leistung als Selbstzahler in Anspruch nehmen. Aber es ist eben – so wie jede Zusatzversicherung – eine ergänzende Leistung eines Privatanbieters.“

Krankenpflege schiebt Patient in Rollstuhl
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Wer nicht privat versichert ist, muss auf das Angebot der öffentlichen Ärzte und Spitäler zurückgreifen. In den Salzburger Landeskliniken ist jeder siebente Patient, der stationär behandelt wird, zusatzversichert.

Salzburg hat laut Studie die kürzesten Wartezeiten

Am Dienstag wurde beim Forum Alpbach auch eine medizinische Studie präsentiert, in der die durchschnittlichen Wartezeiten bei planbaren Operationen untersucht wurden. Der Durchschnitt in Österreich liege bei 23 Tagen, die kürzesten Wartezeiten haben laut Studie Salzburg und Kärnten. Stark steigen wird der Finanzbedarf der Spitäler von aktuell zwölf Milliarden Euro auf 24 Milliarden bis zum Jahr 2030.

Immer mehr haben eine Zusatzversicherung

Weil immer mehr Patienten befürchten, keine Untersuchungstermine zu bekommen, steigt die Zahl der Zusatzversicherungen. In der Privatklinik Wehrle gibt es sogar eine eigene Ambulanz nur für Privatversicherte.