Bei den Fußgängerzonen links und rechts der Salzach gibt es insgesamt 24 Polleranlagen. An den Standorten Mozartplatz und Einfahrt Kaigasse passieren zusammengezählt genauso viele Unfälle wie an den restlichen 22 Polleranlagen zusammen. Deren Zahl ist von über 200 nach Einführung des Pollersystems im Jahr 2010 auf rund 100 im Jahr 2018 gesunken.
Bei den Unfällen handle es sich zu 99,9 Prozent um Nachfahrkollisionen, sagt Christian Morgner, Pollerbeauftragter der Stadt Salzburg. „Diese Autofahrer fahren hinter einem anderen Auto her und versuchen, noch über den Poller zu kommen. Aber das funktioniert nicht“, schildert Morgner.
„Auch Taxler fahren gegen Poller“
Wie die Analyse zeige, seien es überwiegend Touristen die Ein- und Ausfahrtsperren beschädigen – US-Amerikaner, Araber, Inder, Deutsche, Italiener, Holländer, aber auch Österreicher aus allen Bundesländern, berichtet Christian Morgner.
"Es handelt sich um ein technisches System. Und bei mehr als einer Million Durchfahrten pro Jahr gibt es auch Autofahrer, die zu wenig aufpassen. Und dadurch passieren eben Unfälle. Hauptsächlich sind Touristen mit Mietautos die Unfallverursacher.
Aber wir haben weiterhin auch Taxifahrer und Einheimische, die gegen Poller fahren. Vor allem bei den Taxifahrern ist das für mich kaum erklärbar. Das sind ja Berufskraftfahrer, die eigentlich wissen müssten, wie das System funktioniert", sagt Morgner.
Schäden zwischen 400 und 10.000 Euro
Die Schäden an den Pollern sind unterschiedlich und liegen zwischen 400 und 10.000 Euro. Und es gibt immer noch Mißbrauch: So wird beobachtet, dass immer wieder Einfahrtberechtigte mit Fernbedienung für illegale Innenstadtparker die Poller gegen Bezahlung versenken, um ungestraftes Ausfahren zu ermöglichen.
