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Gerald Lehner
Gerald Lehner
Politik

Fluglärm: Debatte um private Fliegerei

Die grüne Bürgerliste schießt sich auf den Salzburger Flughafen ein – nicht zum ersten Mal. Diesmal geht um die private Fliegerei, die eingeschränkt werden müsse, weil Lärm krank mache. In Kritik steht auch die Flotte von Red Bull. Dort schweigt man dazu. Die kleinen Fliegervereine weisen die Kritik vehement zurück.

Rund 60.000 Flugbewegungen gibt es auf dem Salzburg Airport pro Jahr. Ein Drittel entfällt auf die kommerzielle Luftfahrt, also auf große Linien- und Chartermaschinen. Mehr als 40.000 Flugbewegungen kommen auf die so genannte Allgemeine Luftfahrt, zu denen auch die in Salzburg stationierten Business-Jets privater Firmen und Konzerne gehören.

Privatflugzeug
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Vor allem kleinere Firmen- und Privatflugzeuge stehen im Focus der Debatte

Darunter fallen auch Schulungs- und Ausbildungsflüge mit kleinen Maschinen – etwa der drei im Aeroclub Salzburg ehrenamtlich organisierten Vereine: Luftsportverband Salzburg, Flugring und Österreichischer Sportfliegerclub. Das seien ca. 1.200 pro Jahr – pro Tag 3,2 Flüge im Schnitt, sagt Thomas Hasenburger, Obmann des Dachverbandes Aeroclub.

Aeroclub-Obmann: „Lärm nahezu nicht messbar“

„Die Lärmbewegungen sind – etwa im Vergleich zur Moosstraße, wo bis zu 8.000 Fahrzeuge pro Tag fahren – nahezu nicht messbar. Aber natürlich kämpfen wir da sehr stark mit subjektiven Eindrücken, so nach dem Motto: Wenn man ein Flugzeug fliegen sieht, dann muss es automatisch laut sein – egal, ob es tatsächlich laut ist oder nicht“, argumentiert Hasenburger.

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Gerald Lehner
Der Flugverkehr kleiner, privater Maschinen sorgt für Kritik der Grünen

Den Grünen geht es darum, die Betriebszeiten des Salzburger Flughafens einzuschränken. Derzeit umfassen sie die Zeit von 6.00 bis 23.00 Uhr, für die meisten Flüge der Privaten weniger, nämlich von 7.00 Uhr bis zur Abenddämmerung, die im Winter bei ca. 17.00 Uhr liegt.

Bürgerlisten-Sprecher kritisiert „Spaß-Flüge“

Bürgerlisten-Gesundheitssprecher Bernhard Carl fordert eine „spürbare Reduktion“ bei den Flugbewegungen: „Ausbildungen von Piloten und echte Transportflüge würde ich ja von dieser Kritik eigentlich ausnehmen. Aber jene Flüge, die nur zum Spaß gemacht werden, kritisiere ich. Das sind zum Beispiel Flüge, nur um die Umgebung anzuschauen oder auch Flüge von Red Bull mit sehr lauten Maschinen etwa für Veranstaltungen am Wolfgangsee oder auch anderswo“, sagt Carl.

Bürgerlisten-Gesundheitssprecher Bernhard Carl
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Kritisiert „Spaß-Flüge“ am Salzburger Flughafen: Bürgerlisten-Gesundheitssprecher Bernhard Carl

Bei Red Bull schweigt man zu den Forderungen der Bürgerliste, auch bei den großen Anbietern von Business-Jets in der Bedarfsfliegerei wollte man gegenüber dem ORF Salzburg keine Stellungnahme abgeben – vielleicht auch, weil die Politik hereinspielt.

Aeroclub: „Fliegerei als Sündenbock vor Wahlen“

Obmann Hasenburger vom Aeroclub bringt es aus seiner Sicht auf den Punkt: „Es ist schon erstaunlich, dass man ausgerechnet im Vorfeld von Wahlen -egal, ob das Gemeinderats- Landtags-
oder Nationalratswahlen sind, immer wieder die Fliegerei als Mittel hernimmt, um politisches Kleingeld zu machen“, kritisiert Hasenburger.

Thomas Hasenburger, Obmann des Aeroclubs Salzburg
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Sieht die Fliegerei als Sündenbock vor Wahlen missbraucht: Aeroclub-Obmann Thomas Hasenburger

Diese Kritik weist wiederum Bürgerlisten-Sprecher Carl zurück. „In unserer Politik hat das Thema Lärmschutz immer eine Rolle gespielt, auch vor und nach Wahlkämpfen. Schon Johann Padutsch hat viel in diese Richtung gearbeitet“, argumentiert Carl.

Flughafen-Management verweist auf Betriebspflicht

Extrem zurückhaltend beim Thema Einschränkungen für die private Fliegerei ist man auch beim Airport selbst. Dort wird auf die bundesgesetzliche Betriebspflicht eines internationalen Flughafens hingewiesen. Man müsse jeden starten und landen lassen, betonen die Flughafen-Verantwortlichen.

Flughafen im Visier der Grünen

Die Bürgerliste – also Salzburgs Grüne – schießen sich auf den Salzburger Flughafen ein- nicht zum ersten Mal. Die ehrenamtlich organisierten Fliegervereine weisen die Kritik zurück.