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Politik

Deutsches Eck: Lkw-Nachtsperre soll eingehalten werden

Bürgermeister im grenznahen Oberbayern fordern eine bessere Kontrolle des Lkw-Nachtfahrverbotes im Kleinen Deutschen Eck über Bad Reichenhall. Das Verbot gilt seit 30 Jahren, werde aber kaum kontrolliert, sagen die Kritiker.

Täglich nutzen mehr als 15.000 Fahrzeuglenker das Kleine Deutsche Eck zwischen Salzburg, Piding, Bad Reichenhall, Schneizlreuth, Unken und Lofer (Pinzgau). Mehr als ein Zehntel sind Lastwagen. Dieser Verkehr sorgt vor allem nachts bei Anrainern für Ärger. Die Strecke ist eine der stärkst befahrenen Bundesstraßen Deutschlands. Die Bevölkerung in der Region will sich nun nicht länger damit abfinden, dass viele LKW-Lenker gegen das Nachtfahrverbot verstoßen.

„Leute fahren stur nach Navi“

Wolfgang Simon ist Bürgermeister von Schneizlreuth (Wählergemeinschaft): „Das muss leider durchgesetzt werden, wenn die Leute das nicht freiwillig tun. Der Verkehr in den letzten 30 Jahren hat sicher zugenommen, auch durch die Erweiterung der EU nach Osten hin. Es sind sehr viele ausländische Lkw unterwegs, und Begrenzungen der Tonnagen werden oft nicht eingehalten. Die Leute fahren stur nach Navi."

„Jetzt reicht es!“

Auch Herbert Lackner stößt als Bürgermeister der Kreisstadt Bad Reichenhall in dieses Horn: „Wir Bürgermeister sagen mit den Bürgerinitiativen: Jetzt reicht es! Wir brauchen konkrete Hilfe. Die Österreicher machen es uns vor. Und unsere Bayern sagen zu uns: Wieso tut ihr hier nichts?"

Der Unmut der Bayern richtet sich dabei gegen internationale Frächter und ausdrücklich nicht gegen Salzburger LKW-Lenker. Deren Vertretung vernimmt den bayerischen Ruf nach mehr Polizeikontrollen des Nachtfahrverbotes gelassen, wie Robert Soder von der Wirtschaftskammer betont: „Wir müssen generell bei den Nachtfahrverboten in Deutschland und Österreich ein bisschen unterscheiden. In Österreich können lärmarme Lkw auch in der Nacht überall fahren, in Deutschland nicht. Die rechtliche Anwendung des technischen Fortschritts wäre sicher auch in Deutschland eine Idee.“

Eine Antwort der bayerischen Staatsregierung in München auf den Hilferuf der Bürgermeister im Kleinen Deutschen Eck steht noch aus.

Heftige Debatten im Grenzland

Den bayerischen Nachbarn im Kleinen Deutschen Eck reicht es. Sie wollen keinen Lkw-Lärm mehr in der Nacht.