Keyless Go Autoschlüssel
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Verkehr

Kritik an Keyless-Go Schlüsselsystemen

Seit mehreren Jahren drängen heimische Autofahrerclubs darauf, Autos mit berührungslosen Schlüsselsystemen diebstahlsicher zu machen. Seitens der Hersteller sei allerdings wenig passiert, kritisiert der ÖAMTC. Ein neuer Test zeigt, mehr als 270 Automodelle können nach wie vor mit einfachsten Mitteln geöffnet und gestartet werden:

Bei berührungslosen Schlüsselsystemen sind Auto und Schlüssel miteinander über Funk verbunden. Das Fahrzeug erkennt seinen Besitzer quasi automatisch, entriegelt die Türen und gibt die Zündung frei. Autodiebe können das Funksignal allerdings leicht verlängern, das Auto erkennt dann den Besitzer, obwohl der gar nicht in der Nähe ist.

Problem bereits seit Jahren bekannt

Das Problem ist bei Autofahrerclubs seit Jahren bekannt, seit Jahren verlangen sie Verbesserungen. Bei Tests können Autos aber immer noch leicht entwendet werden – betroffen sind dabei nicht nur Top-Modelle von Premiumherstellern, sagt der Salzburger ÖAMTC Chef Erich Lobensommer: „Wir haben bei einem vorherigen Test schon einmal 273 Modelle angesehen und lediglich vier konnte man nicht knacken. Und daran hat sich beim neuerlichen Test nichts geändert.“ Dabei gäbe es Lösungen für das Problem, sagt Lobensommer, etwa die Verwendung von Ultrabreitbandtechnologie, die die Signalübertragung entsprechend verkürzen würde und hier Abhilfe schaffen würde.

Kritik an Keyless-Go Autoschlüssel

Bei berührungslosen Schlüsselsystemen sind Auto und Schlüssel miteinander über Funk verbunden. Autodiebe können das Funksignal allerdings leicht verlängern, das Auto erkennt dann den Besitzer, obwohl der gar nicht in der Nähe ist.

Die heimischen Autohändler verkaufen Fahrzeuge mit schlüssellosen Systemen gut. Bis zu 80 Prozent der Neuwagen sind laut Schätzungen damit ausgestattet, sagt der Sprecher des Salzburger Fahrzeughandels Josef Nußbaumer. Seiner Ansicht nach sei die Kritik überzogen: „Es passiert sehr wenig und es wird hier etwas hochgespielt was die Diebstahlszahlen betrifft.“ Nußbaumer bestätigt, dass derartige Assistenzsysteme oft auch ein Verkaufsargument sind und von Kunden auch ausdrücklich nachgefragt werden: „Weil es einfach und komfortabel ist. Man geht zum Auto und es ist offen und man geht weg und es schließt sich. Diesen Komfort wollen viele Kunden haben.“

Zahl der Autodiebstähle in Österreich gesunken

Insgesamt sinkt die Zahl der Autodiebstähle in Österreich seit zehn Jahren kontinuierlich, von fast 9000 Fällen auf zuletzt rund 2.500 Fälle pro Jahr. Im Europäischen Ausland sieht das mitunter anders aus, in den Autodiebstahlsstatistiken stehen meist südeuropäische Urlaubsregionen und Skandinavien an der Spitze. Aber auch hier gehen die Zahlen langfristig zurück.