In einzelnen Branchen ist die Idee schon länger bekannt, jetzt will das AMS den Plan auf sämtliche Lehrberufe ausweiten: Wer in seinen 40ern oder 50ern arbeitslos wird, soll künftig eine geförderte Lehre machen können um auf einen neuen Beruf umzusteigen. Davon könnten nicht nur die Betroffenen profitieren, sondern auch Unternehmen, die händeringend Lehrlinge suchen.
Auf einen Jugendlichen kommen drei freie Lehrstellen
Auf jeden Jugendlichen kommen knapp drei freie Lehrstellen. Die Lücke könnte mit Lehrlingen älteren Jahrganges aufgefüllt werden. „Wenn wir eine Schulklasse mit 20 Personen da haben, entscheiden sich drei für eine Lehre und der Rest geht in eine Schule weiter. Die demografische Entwicklung können wir nicht ändern, wir können nur auf Erwachsenen-Lehre setzen“, sagte die AMS-Chefin Jacqueline Beyer.
AMS: Lehre mit 40 schreckt Arbeitslose am Anfang ab
Erwachsene aber dazu zu motivieren, mit höherem Alter noch eine Lehre anzufangen, gehe laut Beyer nur sehr schleppend voran. „Wenn die Leute das erste Mal damit konfrontiert sind, dass sie jetzt mit 35 oder 40 Jahren noch einmal eine Lehre anfangen, dann ist das nicht so einfach. Das braucht einfach einen Prozess, damit das in die Köpfe geht. Aber 42 Prozent unserer Vorgemerkten haben nur einen Pflichtschulabschluss“, sagte AMS-Chefin Jacqueline Beyer.
AMS will keine hohe Abbrecherquote bei später Lehre
In einem ersten Schritt sollen Interessierte ausführlichen Tests unterzogen werden, um ihre Fähigkeiten und Talente abzuklären. Hohe Abbrecherquoten während der Umschulung will das AMS vermeiden. Wer im fortgeschrittenen Berufsalter eine Lehre beginnt, soll sie auch zu Ende bringen.