Männer profitieren ein wenig mehr als Frauen, besser Ausgebildete mehr als Pflichtschulabsolventen und Junge mehr als Alte. Dennoch: Gerade die Gruppe der Über 50-Jährigen holt spürbar auf. Noch nie war die Altersbeschäftigung so hoch wie heuer, gleichzeitig steigt aber auch die Altersarbeitslosigkeit. Das habe vor allem demographische Gründe, weil auch das Bundesland Salzburg altert, begründete die Salzburger AMS-Chefin Jacqueline Beyer.
60 ist das neue 50
„Es gibt viel mehr ältere Beschäftigte am Arbeitsmarkt, das heißt eine höhere Beschäftigung, aber natürlich auch eine höhere Arbeitslosigkeit. Und was sich ganz besonders abzeichnet: 60 ist das neue 50.“ Vor zehn Jahren sei es schwer gewesen, über 50-Jährige in den Arbeitsmarkt zu integrieren, das sei jetzt nicht mehr so, erklärte Beyer. „Bei 60-jährigen haben wir ein Riesenthema, da wird die Arbeitslosigkeit massiv verfestigt.“ Das heißt, dass die Arbeitslosigkeit länger dauert – „236 Tage sind dann Arbeitslose über 60 bei uns im Bundesland Salzburg vorgemerkt“, so die AMS-Chefin.
Handel und Tourismus setzen zunehmend auf Ältere
Branchen wie etwa der Handel oder der Tourismus setzen auf ältere Arbeitnehmer und ihr Potenzial, sagte Beyer. Außerdem ist gerade in der Gastronomie der Arbeitskräftemangel so drückend, dass eben vermehrt ältere Mitarbeiter engagiert werden. Wie lange das so bleibt, ist ungewiss: Für das kommende Jahr ist eine Konjunkturdelle vorhergesagt – auf dem heimischen Arbeitsmarkt könnte das bedeuten, dass es wieder mehr Arbeitslose gibt als heuer.
Gutes erstes Halbjahr am Arbeitsmarkt
Die Arbeitsmarktdaten im Bundesland Salzburg liegen nach wie vor im österreichischen Spitzenfeld. Diese Bilanz des ersten Halbjahres zog das Salzburger AMS am Dienstag.