Montagvormittag floss der Verkehr am Walserberg gut. Geht es nach dem bayrischen Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU), dann soll das nun dank dritter Spur auch so bleiben.
„Auch auf unserer Seite ist ja eine Belastung da, daher machen wir die Maßnahme ja auch ganz wesentlich für unsere Bürgerinnen und Bürger. Auch wir wollen ja keinen Ausweichverkehr, sondern der Verkehr soll auf der Autobahn bleiben und wir damit auch für den ganzen Landkreis Berchtesgaden eine Entlastung erreichen“, sagte Reichhart Montagvormittag.
„Manchmal braucht es einen groben Brief nach Berlin“
Zuletzt hatte der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) noch davon gesprochen, die dritte Spur erst nach europaweiter Ausschreibung im Dezember fertigstellen zu können. Doch nach der Drohung aus Salzburg, den Verkehr von der Autobahn nach Berchtesgaden umzuleiten, habe man da ordentlich Druck gemacht.
„Ich habe mitbekommen, dass man über den Sommer bauen wollte und im Herbst freigeben. Das ist natürlich ein Witz, das geht nicht. Ab und zu muss man eben einen etwas groben Brief Richtung Berlin und München schreiben, dann bewegt sich doch etwas“, sagte Landrat Georg Grabner (CSU).
Walserberg: Dritte Kontrollspur eröffnet
Am Grenzübergang Walserberg ist am Montag die zusätzliche dritte Abfertigungsspur eröffnet worden. Damit hoffen nun sowohl Salzburg als auch Bayern auf Entspannung bei den Verkehrsstreitigkeiten.
Schnöll: „Brauchen flexibles Grenzmanagement“
Dass nun alle Verkehrsprobleme gelöst sind, glaubt Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) allerdings nicht. "Wir knüpfen nicht alle unsere Hoffnungen an diese dritte Spur. Ziel ist es, dass besser abgefertigt wird und so der Verkehr auch besser fließt, damit dieser Ausweichverkehr ein Ende nimmt.
Das hängt ja nicht nur von der dritten Spur ab, sondern von den Grenzkontrollen als solchen ab. Wenn schneller kontrolliert und besser abgefertigt wird, dann fließt der Verkehr besser. Und mittelfristig ist es schon unser Ziel, dass wir von diesen statischen Grenzkontrollen wegkommen hin zu einem flexibleren Grenzmanagement mit Schleierfahndung im Hintergrund", sagte Schnöll. Derzeit läuft die Genehmigung der EU-Kommission für die Grenzkontrollen noch bis November.