Idomeneo Inszenierung
Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Kultur

Idomeneo: Musik begeistert, Bühnenbild enttäuscht

Samstagabend fand in der Felsenreitschule die erste Opernpremiere der heurigen Festspiele statt. Mozarts „Idomeneo“ von Regisseur Peter Sellars ist die zentrale Oper der heurigen Festspiele. Bejubelt wurde allerdings vorwiegend die Musik, das Bühnenbild ist laut Kritikern rätselhaft.

Drei Frauen machen den „Idomeneo“ zu einem Ereignis: Nicole Chevalier singt Elettra, die Verzweifelte, der es nicht gelingt zu neuem Glück, zu ihrem Frieden zu finden, zumal sie auch Idamante als möglichen Gatten verliert. Paula Murrihy und ihr zur Seite Yang Fang als Ilia sind das Paar der Hoffnung, mit dem ein friedvoller Neuanfang möglich ist.

Dirigent Currentzis sorgt für detailreiches Mozart-Werk

Souverän begleitet wurde „Idomeneo“ vom Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Teodor Currentzis. Er zeigte den Reichtum, die Klangfarben und die vielen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. Currentzis beweist auch, wie souverän Mozart diese Oper komponiert hat.

Nicole Chevalier singt Elettra, Paula Murrihy als Idamante und ihr zur Seite Yang Fang als Ilia
Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Nicole Chevalier als Elettra, Paula Murrihy und Yang Fang als Ilia überzeugen

Sellars enttäuscht mit rätselhaftem Bühnenbild

Als harmlos hingegen erscheint die heurige Inszenierung von Regisseur Peter Sellars. Die Bedrohung durch das Meer bleibt bloß behauptet, wird für das Publikum in der Szene aber nicht sichtbar. Die durchscheinenden Plastikteile, ob sie Müll oder Meereslebewesen darstellen sollen, erscheinen eher dekorativ als bedrohlich.

Dass hier durch die Überheblichkeit des Regenten ein Volk der Katastrophe ausgeliefert wird, erzählt sich vorwiegend über die Musik. Das Freiburger Barockorchester wurde bei der Premiere Samstagabend vom Publikum eifrig bejubelt. Vereinzelte Buhrufe hingegen gab es für die Regie.

Schwebende Glasgebilde symbolisieren den Plastikmüll, der als Damoklesschwert über den Menschen schwebt
Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Schwebende Glasgebilde symbolisieren den Plastikmüll, der als Damoklesschwert über den Menschen schwebt