Autobahnpolizisten beobachten, dass im Fall von Unfällen, Pannen oder anderen Behinderungen Autobahnbenutzer immer öfter Rettungsgassen bilden. Bei dreispurigen Abschnitten gibt es noch Unsicherheiten, im Wesentlichen aber funktioniere das System.
Zum Problem werden laut Polizei Motorradfahrer, sprich einspurige Autobahnbenützer, die sich durch die Rettungsgasse schlängeln würden. „Wenn die Rettungsgasse einmal steht, dann nutzen die Motorradfahrer das, um schneller weiterzukommen. Das ist nicht tolerierbar, es ist eine gefährliche Situation, weil man nicht erahnen kann, was der Autofahrer vor einem tut, geht seine Autotür auf oder wechselt er den Fahrstreifen“, sagte der Chef der Autobahnpolizei in Anif (Flachgau), Werner Baier.
Motorradfahrer verursachen viele Nachahmer
Sich durchschlängelnde Motorradfahrer würden Autofahrer wiederum dazu animieren, ebenso die Rettungsgasse zu benützen. In Folge kommt es laut Autobahnpolizei-Chef Baier zu etlichen Nachahmern. „Ein Motorradfahrer fängt an, der zweite steht irgendwo in der Kolonne und schließt sich an, dann haben wir gleich einmal mehrere Motorradfahrer, die die Rettungsgasse benützen. Pkw-Lenker sehen das und denken sich, die fahren und es passiert ihnen nicht“, schilderte Baier. Die Polizei befürchtet, dass dadurch künftig Rettungsgassen auf der Autobahn durch Motorrad- und Autofahrer verstopft sind.
Autofahrer schicken Fotos als Beweismaterial
Die Strafhöhe beim Missachten der Rettungsgasse liegt bei rund 200 Euro. Unterstützung bekommen Polizei und Bezirkshauptmannschaften von verärgerten Autofahrern, immer öfter fotografieren sie Rettungsgassensünder und schicken die Aufnahmen per E-Mail an die Polizei. Die Fotos werden dann zum Beweismittel bei der Strafverfolgung. Ausnahmen für das Befahren der Rettungsgasse gibt es nur für Einsatzfahrzeuge, den Straßenerhalter ASFINAG, Abschleppdienst und Leichenwagen.