Schnöll war mit einer Delegation aus Salzburg und Tirol beim offiziellen „Grand Depart“ in Belgien und von der Veranstaltung begeistert. „Die Stadt war ganzheitlich im Tour-de-France-Fieber. Es ist unser Ziel, das drittgrößte Sportereignis der Welt nach Salzburg zu bringen und den Radsport (hier, Anm.) nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Sportlandesrat: „Man traut uns das zu“
Die Stadt Salzburg war ja 2006 bereits Gastgeber der Radstraßen-WM. Schnöll führte laut einer Aussendung vom Mittwoch in Brüssel auch bereits erste informelle Gespräche mit den Tour-Verantwortlichen. „Man traut es uns durchaus zu, dass wir nach der Rad-WM 2006 den Start des beliebtesten Radrennens durchführen“, erklärte Schnöll. Nach der Nationalratswahl wolle man die Gespräche mit dem Bund vertiefen und an einer Vision für den Tour-Start arbeiten, so Schnöll.
Bürgermeister winkt ab: Zu teuer und sinnlos
Eine Tour-de-France-Etappe in der Stadt Salzburg sei zu teuer und mache touristisch keinen Sinn. So reagiert Schnölls Parteifreund, Bürgermeister Preuner auf die Idee. Er wolle seinem Parteifreund Schnöll zwar nicht in die Parade fahren, sagt Preuner, aber im Sommer ist es eben heiß und da werde viel diskutiert. Vor allem zwei konkrete Gründe sprechen aus Preuners Sicht gegen eine Tour de France in Salzburg: Erstens die Kosten, denn Kopenhagen rechnet mit rund 20 Millionen Euro, und zweitens sei ein enormer Werbewert derzeit eben gerade nicht erwünscht. Seit Monaten diskutiere die Stadt über zu viel an Tourismus, die Beschwerden der Salzburger über die Touristenflut nähmen täglich zu. Eine weitere Großveranstaltung brauche den Zustrom nicht noch weiter zu verstärken, sagt Preuner.
Tour de France startet alle zwei Jahre im Ausland
Die größte Radrundfahrt der Welt startet alle zwei Jahre nicht in Frankreich, sondern im europäischen Ausland: Heuer in Brüssel, in zwei Jahren dann in Kopenhagen (Dänemark). Sollte sich Salzburg für 2025 bewerben, erwarten Touristiker einen enormen Werbewert, ähnlich der Rad-WM 2006. Gegenüber den „Salzburger Nachrichten“ hatte sich auch Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) interessiert gezeigt, den Tour-de-France-Auftakt nach Salzburg zu holen. Beschlossen sei jedenfalls noch nichts, heißt es von allen Seiten.