Frauen unter Aufsicht eines Soldaten der Demokatrischen Kräfte Syriens (SDF) im al-Hol Camp, in dem Angehörige von IS-Kämpfern leben. (28.3.2019)
DELIL SOULEIMAN / AFP / picturedesk.com
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Politik

Zum IS ausgewandert: Salzburgerin will nun heim

Eine Salzburgerin, die sich dem IS angeschlossen hatte und mit zwei Kleinkindern in einem kurdischen Internierungslager in Syrien lebt, bittet um Heimkehr nach Österreich. „Wir müssen so schnell wie möglich hier raus“, sagte die Frau nun dem Nachrichtenmagazin „profil“.

Die heute 22-Jährige ist laut dem Medienbericht vor fünf Jahren heimlich nach Syrien gereist, um sich der Terror- und Massenmörder-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) anzuschließen. „Es tut mir unendlich leid“, sagt sie nun in dem Gespräch mit „profil“ über ihre damalige Entscheidung nach ihrer Konversion zum Islam. Das Interview wurde im kurdisch kontrollierten Lager Al-Hol im Nordosten Syriens geführt.

Kurden besiegten IS-Terror-Milzen

In Syrien heiratete die Salzburgerin laut „profil“ einen Mann aus den Reihen des IS und bekam von ihm zwei Söhne. Viele nun im Lager einsitzende Frauen würden noch immer die Ideologie der Terrormiliz IS vertreten und ihre Kinder radikalisieren: „Viele werden von ihren Müttern, die im Kopf den ‚Islamischen Staat‘ noch nicht aufgegeben haben, richtiggehend darauf gedrillt, Terroristen zu werden“, so die Salzburgerin im „profil“. Ihre Familie lebe in einem abgegrenzten Teil des überfüllten Camps, das sie nicht verlassen dürfe. Die Zustände seien chaotisch: Vertriebene würden nicht registriert, die hygienischen Einrichtungen seien katastrophal, Lebensmittel knapp, Lagerinsassen berichteten von Messerstechereien.

Wiener Regierung will Kindern helfen

Das Außenministerium prüft die Rückholung der beiden Kinder, die eineinhalb und dreieinhalb Jahre alt sind. „Es werden alle Umstände des Falles geprüft. Das Kindeswohl steht dabei im Mittelpunkt“, teilte ein Sprecher des Außen- und Europaministeriums (BMEIA) bereits Ende Juni der APA mit.

Haftbefehl gegen die Salzburgerin

Die Salzburgerin war Ende Juni 2014 über die Türkei nach Syrien gereist, ein halbes Jahr nach ihrer Konversion zum Islam. Seit Juni 2015 ist sie mit Europäischem Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben. Infolge der militärischen Niederlage des IS kam sie in ein Internierungslager.