„Der Mond übt seit Jahrtausenden eine enorme Faszination auf die Menschen aus. Wir nehmen das Jubiläum der Mondlandung zum Anlass, um den Mond und die Reise dorthin als Thema für die Kunst näher zu betrachten“, sagte Thorsten Sadowsky, Direktor des Museums der Moderne: „Es handelt sich dabei um keine naturwissenschaftliche Ausstellung, sondern zeigt, wie Künstler das Phänomen Mond rezipieren.“
Von Galilei bis in die Gegenwart
Der Schwerpunkt der Schau liegt auf Werken aus dem 20. Jahrhundert und der Gegenwart, auch wenn einzelne Exponate bis zu Galileo Galilei zurückgehen. Während einige Ausstellungsstücke viel Raum einnehmen – etwa ein großer Fiberglasabguss von der Oberfläche der dunklen Seite des Mondes –, braucht man für andere Exponate eine Lupe: Das „Moon Museum“ ist eine gerade einmal 1,9 mal 1,3 Zentimeter große Keramikplatte mit sechs Werken prominenter Künstler der 1960er Jahre und eine der wenigen Kopien des während der Apollo-12-Mission angeblich heimlich auf dem Mond zurückgelassen Originals.
Was macht Mondlicht mit uns?
Die Schau selbst ist in insgesamt acht unterschiedliche Kapitel eingeteilt. Beleuchtet wird beispielsweise die Rolle der Astronomie, aber auch die Faszination von Mondlicht und Mondschatten auf Künstler. Psychologische Aspekte spielen bei der Auseinandersetzung mit der „Mondkrankheit“ eine Rolle, viel Platz wird dem Wettlauf zwischen USA und UdSSR im Weltall während des Kalten Kriegs und den Helden und Antihelden der Raumfahrt eingeräumt. Die Ausstellung fragt, welche Utopien Künstler nach den Mondlandungen getrieben haben und stellt dabei auch die geschlechtliche wie geografische Vielfalt von Weltraumprogrammen – Stichwörter „Frauen im All“ und „Afronauten“ – in den Mittelpunkt.
400 verschieden beleuchtete Globen
Popkulturelle Anleihen kommen zum Tragen, wenn Kurzausschnitte des Straßenfegers „Raumpatrouille Orion“ und des Muppet-Show-Ablegers „Schweine im Weltall“ gezeigt werden. Nicht zuletzt kommt auch der Blick vom Mond auf die Erde nicht zu kurz. Der „World Prozessor“ des deutschen Medienkünstlers Ingo Günther ist eine Sammlung von mittlerweile mehr als 400 verschiedenen beleuchteten Globen. Jeder einzelne von ihnen visualisiert und präsentiert dabei Daten – von der Verteilung der Milliardäre auf der Welt bis zur Zahl der Autos auf der Erde. Zwölf von Günthers Globen sind in Salzburg zu sehen. Ein Vielzahl der ausgestellten Werke stammen aus der Sammlung des Kunsthauses Zürich, eines Kooperationspartners des Museums der Moderne.