Medikamente in Apothekerschrank, Apotheke
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Medizin

Lieferengpass bei Medikamenten

Die Salzburger Apotheker klagen über Lieferengpässe bei Medikamenten. Deswegen müssen sie dann selbst Arzneien mischen oder Ware von Apotheken bestellen, die noch Lieferbestände haben. Das sei großer Mehraufwand, heißt es.

Täglich kommt es zu Lieferengpässen bei den Bestellungen – derzeit fehlt etwa ein bestimmtes blutdrucksenkendes Medikament. Die Apotheker versuchen auszugleichen, in dem sie es etwa in Deutschland bestellen. Bei vielen Medikamenten, die nicht geliefert werden können, werden außerdem Präparate mit gleichem Wirkstoff von anderen Anbieter bestellt oder die Medikamente in der Apotheke selbst hergestellt.

Apothekerin in der Apotheke telefonierend
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Jeden Tag kommt es zu Liefernengpässen bei Medikamentenbestellungen

Produktion und Lagerung nach Asien verlegt

Engpässe oder Lieferverzögerungen gibt es bei allen Medikamententypen, sagt die Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer Cornelia Seiwald. Sehr viele Hersteller hätten die Produktion nach Asien verlagert, oft sogar die ganze Lagerung und das sorge dann für die Probleme in Europa. „Außerdem ist Österreich ein Niedrigpreis-Land, was die Medikamente betrifft und steht damit nicht an erster Stelle, wenn es um Lieferungen von einem Lieferanten geht“, erklärte Seiwald.

Oft wochenlange Wartezeit

In manchen Fällen müssen Kunden auch überhaupt mehrere Wochen auf ein bestimmtes Medikament warten, weil es etwa keine Arzneien mit dem gleichen Wirkstoff gibt. Das sei in Salzburg derzeit bei einer bestimmten Venencreme der Fall, hieß es von den Apothekern.

Apothekerin beim Mischen eines Präparats
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Apotheker müssen Medikamente auch immer öfter selbst herstellen

„Da bitte ich auch oft unsere Kunden einem Apotheker zu vertrauen, wenn ein Präparat für längere Zeit nicht lieferbar ist – dass man sich nicht selbst auf die Odysse macht“, sagte Seiwald. Jeder Apotheker versuche das Möglichste, um die Medikamente zu besorgen.

Besseres Frühwarnsystem für Lieferengpässe

Die Apotheker hätten außerdem einen Therapievorschlag für den Lieferengpass: Sie fordern ein besseres Frühwarnsystem,das über Lieferengpässe rechtzeitig informiert. Sowohl sie als auch Ärzte sollten darauf zurückgreifen können.